Ich bin schon manchmal darüber gefahren, habe mich dabei nicht sonderlich geachtet. Doch heute suchte ich absichtlich, die Tafel der Postautobetriebe, meine letzte Hoffnung, aus dem Zurzacherberg doch noch eine Passhöhe machen zu können. Auf beiden Seiten der Strasse gibt es eine Haltestelle, die sich Passhöhe nennt, obwohl es nur gerade knapp 500 Meter sind, gemäss meinen GPS-Angaben, genau 483 Meter über Meer.
Doch angefangen hat meine Fahrt zuerst mit dem Besuch des Geocaches Via et Porta Praetoria in Vindonissa, dem heutigen Windisch.
Es ist wieder einmal eines jener Verstecke, das an einem richtig interessanten Ort liegt. Hier in der Gegend, wenn irgendwo etwas gebaut werden soll, ist niemand sicher, ob nicht doch noch irgend eine römische Tonscherbe zum Vorschein gelangt. Extrem ist dies in Windisch. In und um das ehemalige Legionslagar Vindonissa wimmelt es nur so von teils richtig gut erhaltenen Schätzen aus der Römerzeit. Zum Beispiel eben diese Strasse und das Tor zum Legionslager. Fein säuberlich wurde diese Strasse, mit Gehsteig und Wasserkanälen freigelegt, natürlich musste etwas nachgebessert werden. Das Ganze ist ähnlich einem Museum überdacht. In einer Art Baugrube, wurde die Fortsetzung der Strasse in ihrer ursprünglichen Art und Weise belassen und mittels Glas- oder Plexiglasscheiben so abgesichert, dass man sich diese Überlieferung genauer ansehen kann. Am ehemaligen Standort des Eingangstores zum Legionslager wurde eine Stahlkonstruktion erstellt, die die Masse und das Aussehen des damaligen Zustandes erahnen lässt. Das Highlight bildet der Blick durch das bereitstehende Fernrohr. Es simuliert den Blick auf das Tor, wie es damals ausgesehen haben muss. Mächtiges, römisches, widerstandsfähiges Bauwerk aus Stein.
Nach ausgiebiger Besichtigung dieser Anlagen fuhr ich dann mehr oder weniger der Nase entlang, oftmals auf Feldwegen in Richtung WĂĽrenlingen, ĂĽber die Ebene zwischen WĂĽrenlingen und Endingen, nach Tegerfelden hinunter und auf den Zurzacherberg. Oben auf der Passhöhe entdeckte ich dann endlich die Tafel der Postautobetriebe. Auch der Zurzacherberg ist nicht ganz ohne Geschichte. Jedenfalls rollte dort mindestens im Jahre 2005 die Tour de Suisse ĂĽber den Pass. Es war dies dannzumal die vierte Etappe, auf der Strecke der Tour, von Vaduz nach Bad-Zurzach. Wenn ich den Streckenbeschrieb von damals richtig verstehe, mussten die Fahrer diesen Pass zweimal bezwingen. Einmal von Koblenz her kommend und das zweite Mal von Klingnau her. (Zitat: … nach 3h 59 Minuten (Fahrzeit seit Vaduz) “Sprint Post Finance” beim Zollamt Koblenz. Nach 4h 12 Minuten “GPM Bergpreis Kat.3” auf dem Zurzacherberg. Nach 4h 19 Minuten “Sprint Post Finance” bei der Kirche Klingnau. Nach 4h 39 Minuten “GPM Bergpreis Kat.3” auf dem Zurzacherberg…)
Mein zweites Geocache für heute fand ich auf dem Achenberg. Er liegt direkt neben dem Zurzacherberg, etwa gleiche Höhe. Das Versteck war einfach zu finden.
Während dem weiteren Verlauf meiner Fahrt, hinunter nach Koblenz und der Aare entlang wieder in Richtung häusliche Wärme, muss ich einen Plattfuss eingefangen haben. Das Mountainbike wurde anfänglich immer schwerer zu fahren. Ich schob dies eine Weile lang der heftigen Bise in die Schuhe. Doch als das Fahrgefühl dann auch immer schwammiger wurde, war es klar: Schlauch flicken wäre angesagt gewesen. Allerdings mit klammen Fingern, in einem eisigen Gegenwind? Ich brauchte keine grosse Überredungskünste um in Döttingen in den schon fast bereitstehenden Regionalzug einzusteigen.
Den Schlauch flicke oder ersetze ich dann zu Hause im Keller, wenn die Finger wieder warm sind.
463 HM | |||
---|---|---|---|
Grad |
Grad |