Wie sich am Morgen schon abzeichnete, würden wir unseren Radmarathon, also einfach die längste Fahrt in dieser Woche, etwa auf der gleichen Strecke abfahren, wie ich gestern meine Soller-Tour, abgeradelt bin. Nur rückwärts. Das war vielleicht auch besser so, denn dann hatten wir zuerst die Hügel zu bewältigen und erst dann die relativ flache Strecke für die Heimfahrt. Diese wurde lediglich durch das Hauspässchen unterbrochen.
Natürlich kennen unsere Guides ein paar Abkürzungen oder sinnvolle Verlängerungen, welche auf der Karte so nicht erkennbar sind. Auch der eine oder andere kulturelle Hinweise fehlte heute nicht. So sind wir unter anderem nach Valdemossa hinein gefahren und haben uns dort vor dem Haus von Chopin aufgestellt. Jawohl, der Musiker Chopin. Er wohnte mal wegen seiner Tuberkulose auf der Insel, hoffte wegen des milden Klimas auf Heilung. Nur hat er den denkbar schlechtesten Winter, mit anhaltendem Regen, unwirtlicher Kälte usw. erwischt. Zudem muss er sich kurz vor dem Krieg in Valdemossa aufgehalten haben und da traute man erst recht keinem Ausländer, schon gar nicht einem Kranken. Es soll dies die Zeit gewesen sein, wo er sich durch die steten Regentropfen auf das Hausdach zu einem bestimmten Musikstück inspirieren liess. Im darauf folgenden Frühling verliess er die Insel wieder.
Oder Deia. Das Dörfchen liegt in einer Bucht, relativ hoch über dem Meer. Es sollen sich dort immer wieder Künstler aller Richtungen niedergelassen haben.
Einen längeren Aufenthalt mit Zwischenverpflegung genehmigten wir uns im Hafen von Soller. Gleich beim Bahnhof der Soller Bahn.
Damit der heutige Bericht doch nicht allzu kurz ausfällt, möchte ich noch ein paar Worte über unser Hotel hier verlieren. Ich habe es schon ein paar Mal angetönt: es ist alles da, wenigstens das, was so ein Radfahrerherz erfreut. Angefangen im Zimmer: Zweiteilig, ein Raum ist Aufenthaltsraum mit Flachbildschirm und Polstergruppe. Auch eine Kochnische ist da. Zwischen Kochnische und dem separaten WC/Dusche befindet sich eine Badewanne mit Sprudeleinrichtung. Die Dusche ähnelt einer Autowaschanlage. Wasserdüsen überall. Jede einzeln verstellbar von feinem Regen, bis hin zum fast fleischabtrennenden Wasserstrahl. separates Schlafzimmer, mit geräumigem Kleiderschrank. Alle Zimmer haben Meeressicht, oder mindestens Sicht in die Bucht von Santa Ponca.
Dazu kommen noch ein Swimming-Pool, direkter Zugang zum Meer / Bucht vor dem Hotel, Fitnessraum, Sauna usw. FĂĽr unser besonders wichtig: einfacher Zugang zum Radkeller.
Das Buffet am Morgen und am Abend (zum Mittagessen sind wir nie da): Die ganze Länge des Speisesaals, vielleicht 50 Meter, eine einzige Auswahl von Speisen: am Morgen zum Beispiel: verschiedene Sorten Brot, Toast, Butter, Margarine usw., ein paar Sorten Konfitüre, Honig, x-verschiedene Sorten von Beilagen für die Müesli, Trockenfrüchte, frische Früchte, frisch gepresster Fruchtsaft, Käse, Süssigkeiten wie Kuchen, grosse und kleine Chrömli, mit und ohne Schokolade Überzug, Eierkuchen, Spiegeleier, 3- und 8-Minuten Eier werden laufend zubereitet, gebratener Speck, Omelettes, usw. Aufgegessenes wird sofort ersetzt. Es sieht immer lecker aus. Zum Nachtessen: Suppe, x-Sorten Brot, x-Sorten Salat, x-Gemüse, immer Fisch, meist 2 bis 3 Sorten, ebenso Fleisch. Lamm ist fast immer dabei, Poulet oder Truthahn auch, Schweinefleisch, Rindfleisch, Beilagen wie Reis, Kartoffeln, Teigwaren wird immer alles laufend frisch zubereitet. Dessertbuffet mit mindestens vier Sorten Kuchen, Glacé, Beilagen wie zum Beispiel Schokoladenstreusel, Chrömli, Waffeln, Früchte, usw. Auch beim Nachtessen, wird fehlendes sofort wieder ergänzt oder ersetzt.
Das Hotel heisst “Jardin del sol”, gehört zur Iberostar-Gruppe und ziert seinen Namen mit 4 Sternen.
Mir gefällts, auch wenn ich für das Ausprobieren des gesamten Buffets mehrere Abende oder Morgen brauche, und wahrscheinlich nie die ganze Wellness in Anspruch nehmen werde.
2112 HM | |||
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