Das Wetter zeigte sich heute Morgen nicht von der schönsten Seite. Die Sonne hatte Mühe, den Nebel zu vertreiben. Noch lange nach dem Morgenessen, zogen Nebelschwaden um die höheren Hügel. Darüber lagerten sich sogar manchmal dunkle Wolken. Wir entschlossen uns für eine eher flache Wanderung in der Nähe des Talbodens. Es gibt da so eine Art Panoramaweg zum südlichen Ende des Achensees nach Maurach.
Nach einem kurzen und heftigen Anstieg, im Wanderführer bezeichnet als sanften Anstieg, führte der Weg auf einem schönen Forstweg, durch lichten Wald, etwa hundert Meter über dem Talboden, dem See entlang zum südlichen Talende. Dort nahmen wir dann noch eine Zusatzschlaufe aussenherum über Wiesengelände nach Maurach.
Kurz vor Maurach kamen wir an der Endstation der Achensee Bahn, einer einspurigen Dampfbahn vorbei. Sie fährt von Seespitz am Achensee über Maurach und ein paar weitere Haltestellen bis hinunter ins Inntal nach Jenbach. Wir verpflegten uns gerade bei Kaffee und Kuchen, als sie wieder einmal vor dem Restaurant vorbeistampfte und dabei so verlockend pfiff. Da sich auch das Wetter etwas gebessert hatte, entschlossen wir uns, mit der nächsten Komposition ins Tal hinunter zu fahren. Und wenn man schon mal unten ist, muss man ja auch wieder rauf! Gesagt, getan.
Die Bahn ĂĽberwindet knapp 500 Höhenmeter, meist durch Wald. Der letzte Kilometer von Maurach bis zur Endstation fährt dann ĂĽber Wiesen und ist fĂĽr die Bergfahrt sogar wieder leicht abfallend. Die steilste Stelle soll 163 o/oo sein. Dabei verbraucht die Dampflok fĂĽr eine Tal- und Bergfahrt 350 Kg Kohle und knapp 3’000 Liter Wasser. Auch wenn nur zwei Personenwagen den HĂĽgel hinaufzustossen sind, so hatte die Lok ganz schön zu fauchen und zu stampfen. Je nach Fahrplaneinteilung macht jede der beiden Loks drei bis vier Fahrten pro Tag. Die Bahn existiert bereits seit dem Jahr 1889.
FĂĽr den Heimweg von Seespitz zurĂĽck ins Hotel benutzten wir die Seeuferpromenade. Der Schrittzähler blieb dann zu Hause bei etwas ĂĽber 20’000 Schritten stehen.