Das Wetter brauchte heute Morgen noch etwas Zeit, um die Wolken an den Berghängen ganz abregnen zu lassen. Gegen die Mittagszeit wurde es aber immer heller und schöner. Wir wagten uns, bewaffnet mit dem Regenschirm, entlang des Achensees auf einen Spaziergang zur Prälatenbuche. Erwartet haben wir einen mächtigen, vielleicht auch alten oder sogar uralten Baum. Nach der angegebenen Marschzeit standen wir aber vor einem eher schmächtigen Bäumchen. Keine Tafel, kein Hinweis, nichts. Erst die Nachfrage bei Google, ergab ein bisschen Klarheit. Prälat bedeutet soviel wie Vorsteher. Und so präsentierte sich diese Buche auch: Vorstehend vom übrigen Wald, auf einer Art Kanzel im See.
Noch weiter vorne, dann die Tafel mit dem Hinweis auf Freischürf-Terrain. Aus dem Besuch im Vitalberg-Museum wussten wir ja, dass hier irgendwo mal der Abbau des Tiroler Steinöl angefangen hat. Auf der Karte fanden wir den Barbarasteig. Tönt ja ganz verdächtig nach der heiligen Barbara, der Schutzpatronin der Mineure. Da sich im Dickicht auch ein einfacher Weg ausmachen liess, sprang der Funke der Neugier.
Nach dem Dickicht wurde der Weg etwas breiter, aber auch deutlich steiler. Nach kurzem Aufstieg sah ich weit oben in der Felswand ein verbarrikadiertes Loch. Vielleicht sogar ein Stollen? Der Weg kehrte, bot wieder einen schönen Ausblick ins Tal hinunter. Doch nur wenig nach der nächsten Biegung, weit unterhalb des vorher gesichteten Stollens, war es geschafft: Ein Geleise, darauf ein Grubenhund. Etwas weiter hinten der Stolleneingang des Mariastollens.
Ăśber dem Stollen eine grosse Metalltafel: 1902 wurde dieser Mariastollen angeschlagen. Abgebaut wurde hochwertiges Oelschiefer fĂĽr medizinische Zwecke.
Der Stollen scheint nicht mehr in Betrieb zu sein. Der Platz ist für Touristen etwas hergerichtet worden. Ich machte dennoch ein paar Fotos und finde, hiermit einen schönen Ferienabschluss gefunden zu haben.