Eine der Gratiszeitungen leitete heute ihren Artikel zur Fahrweise der Velofahrer im Kanton und der Stadt ZĂĽrich dem Sinne nach mit der obigen Titelzeile ein. Sie beschreibt dann, dass sich die Autofahrer noch mehr gestresst durch die Velofahrer fĂĽhlen und dass die Trottoir/Gehsteige von den Fahrradfahrern als Autobahn benĂĽtzt werden. Strengere Kontrollen durch die Polizei seien angesagt.
Leider muss ich der Zeitung und den Autofahrern recht geben. Ich habe selber hier ja auch schon von MĂĽsterchen erzählt, wie sich Velofahrer, solche auf Rennern, aber auch auf MTB’s und ganz normalen Stadtvelos, den Weg zwischen Fussgängern, stehenden und fahrenden Autos suchen. Wie sie teils trickreich von der Strasse auf das Trottoir wechseln, dort zwischen den Fussgängern ĂĽber den Fussgängerstreifen fahren, auf der andern Seite wieder auf die Strasse wechseln. Alles nur, um ja nicht vor dem Rotlicht stehen zu bleiben.
Rotlichter scheinen fĂĽr viele sowieso nur eine unnötige Farbe im Verkehrsfluss zu sein, ganz zu schweigen von Stopp und “kein-Vortritt”-Signalen. Gerade jetzt, wo es am Morgen wieder etwas dauert bis die Sonne am Himmel steht, oder sie sich am Abend frĂĽher vom Himmel verabschiedet, sprich: man eher wieder in der Dunkelheit fährt, scheinen Beleuchtungen, ob weiss oder rot, bei manchem Velofahrer auf Abwehrreaktionen zu stossen.
Verständlich, dass da dem HĂĽter der Ordnung gerufen wird. Aber …
schaut dann der Hüter der Ordnung vielleicht auch mal einen Schritt neben die Strasse oder an den Strassenrand? Nämlich dorthin, wo sich manchmal der Veloweg, oder wenigstens der Velostreifen befindet? Da liegt nämlich auch noch Bussenpotential bereit: So mancher Bauunternehmer, nicht zuletzt allen voran die Städtischen Betriebe und Gärtnereien, die hier mal ein Loch aufreissen oder Tage- und Wochenlang ihr Material deponieren. Notabene ohne Warntafel, ohne Beleuchtung wie man sich dies als Autofahrer von der Strasse her gewöhnt ist.
Velowege, die einfach abrupt in einer Wiese enden, Velowege, die meist an den unĂĽbersichtlichsten Stellen einfach mit einer Rot-Weiss-gestreiften Latte blockiert sind, Velowege, die besonders “sinnvolle” Markierungen und Pfeile aufweisen gehören auch in diese Kategorie.
Und wenn dann der Hüter der Ordnung mit dem rot gestreiften Fahrzeug auf Velofahrerjagd geht, benützt er dann den Veloweg oder die nasse Wiese als Parkplatz? Für die Zürcher stellt sich diese Frage allerdings nicht, denn die haben ja eine Polizei auf Fahrrädern, oder doch nicht (mehr?).