Nach all den Regen-, Schnee- und Bisentagen der letzten Zeit, räumte heute Mittag die Sonne plötzlich alle Nebelbänke bei Seite. Fast ebenso plötzlich hatte ich meinen Renner auf die Strasse gestellt. Die Sonne schien von einem wolkenlosen Himmel herunter und versprach einen warmen Frühlingstag.
Nur wenige Kurven weiter vorne, zog ich mir bereits den gelben Windschutz ĂĽber. Es zog empfindlich kalt durch die Velokleider, es war ĂĽberraschend kalt.
Um nicht noch weitere Überraschungen, zum Beispiel wegen schneebedeckten Strassen, erleben zu müssen, hielt ich mich heute an die etwas grösseren Wege. Diesmal fuhr ich südlich der Aare bis nach Aarau, wechselte dort auf die nördliche Seite und schlug den Weg auf die Salhöhe ein. Von dieser Seite, vom Aaretal her, weist die Passstrasse eine Steigung auf, die sich durchaus mit einer richtigen Passstrasse vergleichen lässt. Einfach viel weniger lang. Die Passhöhe ist aber mit etwa 790 MüM dennoch der höchste Pass im Aargau.
Während der Auffahrt, fast zu oberst, habe ich dort sogar einen Wegweiser “zum Skilift” entdeckt. Tatsächlich sieht man von der Passstrasse her die Umlenkrolle des oberen Endes des Liftes am Waldrand stehen.
Die Passhöhe selbst steht heute im verschneiten Wald. Ich bin nicht so ganz sicher, ob da die Strasse nicht eventuell doch gefroren war. Diese Unsicherheit machte sich auch während der Abfahrt nach Kienberg hinunter immer wieder breit, führt die Strasse doch des öftern an schattigen und vereisten Felswänden entlang hinunter.
Nach Kienberg konnte ich dann so richtig laufen lassen. Ein VergnĂĽgen war es aber nicht. Die Kälte bohrte sich regelrecht unter dem Helm in die Kopfhaut hinein. Ich war richtig froh, in Wittnau dann endlich wieder an die Sonne zu gelangen. Wenigstens “optisch”, erhielt ich dann den Eindruck von Wärme, temperaturmässig dauerte es jedenfalls länger, bis die Finger sich vom Kälteschock der Abfahrt erholt hatten.
Nach Frick schlug ich die Richtung zum Bözberg ein. Unten durch schön in der Sonne, beidseits der Strasse überall immer noch der Schnee. Teilweise waren die Strassen vom Schmelzwasser nass wie nach einem kräftigen Regenguss. Der steilste Teil der Bözbergstrasse führt in dieser Jahreszeit im Schatten und durch einen kleinen Wald hinauf. Des öftern knisterte es wieder mal ganz verdächtig unter den feinen Pneus des Renners. Vermutlich hatte die Eisbildung für die nächste Nacht schon wieder begonnen.
Kurz nach der Passhöhe habe ich dann das zweite Foto von heute geschossen. Ein Blick hinunter ins Aaretal und weiter hinten Gebenstorf und das Limmattal. Doch die Sichtweite war heute sehr beschränkt.
Eigentlich eine schöne sonnige Fahrt. Der Schnee scheint rasch zu schmelzen, doch die Kraft der Sonne, kann die Kälte am Boden doch noch nicht so richtig vertreiben.
845 HM | ||
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