Wir verwendeten diese Ausdrücke früher dafür, wenn wir jemandem etwas hingehalten haben, ja offensichtlich angeboten haben, dann aber doch nicht übergeben wollten, sondern im entscheidenden Moment unsere Hand schnell zurückgezogen haben. Oftmals waren dies ja Sachen, von denen wir genau wussten, dass der andere sie auch gerne haben möchte. Damals vielleicht die viel beliebten Fussballerbildli, oder vielleicht Spielsachen, Esswaren usw.
Etwa so, kam es mir kĂĽrzlich vor, als die ZVV, die ZĂĽrcher Verkehrsbetriebe, mitten in der Rushhour, mit einem leeren Tram an die ĂĽberfĂĽllte Tramstation angefahren kam. NatĂĽrlich haben wir die Leuchtschrift “Probefahrt” gesehen.
Als dann der Türöffner-Knopf auch noch grün aufleuchtete, schöpfte mancher Hoffnung, nun doch noch endlich einsteigen zu können. Doch die Vordersten waren zu wenig schnell. Der Einlass gewährende Knopf erlosch, schon bevor der erste Passagier drauf drücken konnte. Die Türe blieb zu. Das Tram fuhr wenig später leer weiter und liess eine Menge verdutzt drein schauender Kunden zurück.
Nochmals fünf Minuten warten, noch mehr Leute gesellten sich zu den schon wartenden Passagieren. Das nächste Tram kommt bestimmt.
Es kam, gefüllt wie jeden Morgen, keiner stieg aus, wie jeden Morgen, nicht alle fanden einen Platz, wie jeden Morgen. Ich schätze es nicht, in ein überfülltes Tram zu steigen. Doch das nächste wird in etwa 10 Minuten wieder voll ankommen.
Vielleicht auch ein Grund, etwas häufiger mit dem Fahrrad zur Arbeit zu fahren. Denn nicht nur das Tram ist voll, das beginnt schon zu Hause am Bahnhof.
HM | |||
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