Irgendwann zwischen den letzten Regenschauern, den sich langsam verziehenden Wolken und den ersten wärmenden Sonnenstrahlen, wagten wir uns auf eine weitere Runde Nordic Walking rund um den Klingnauer Stausee. Nebst ein paar wenigen älteren Herren mit dicken und langen Fernrohren an der westlichen Seite des Sees, einer Inlinesakterin die fleissig Runde um Runde hinlegte und zwei Mountainbikern, war tatsächlich niemand auf dem Dammweg anzutreffen.
Die Wetterlage war allerdings noch recht instabil. Wir starteten beim Kraftwerk, also am nördlichen Ende des Sees, und mit Gegenwind. Die Sonne möchte sich noch nicht richtig durchzusetzen. Noch vor dem Wendepunkt über die Aarebrücke, herrschte eine Zeitlang Windstille. Als wir uns anschickten, auf der anderen Seite des Sees wieder zum Kraftwerk zurück zu gelangen, konnten wir beobachten, wie sich über Süddeutschland gerade ein scheinbar kräftiger Regenschauer entlud. Der Wind hatte jetzt auch umgeschlagen, diesmal blies er kräftig von Osten her und vertrieb damit auch den Regenschauer den Rhein hinunter und damit von uns weg. Bis wir wieder beim Auto waren, schauten die nächsten paar Sonnenstrahlen hinter den Wolken hervor.
Bei den Blesshühnern schien heute Kampftag angesagt zu sein. Mit hervorgestreckter, dick geschwellter Brust, schienen sie sich gegenseitig bekämpfen und verdrängen zu wollen. Ein paar weitere mischten sich dazu. Einen Moment lang schien sich das Getue zu einer Massenschlägerei auszuarten. Doch so plötzlich wie es begonnen hatte, war es auch wieder vorbei. Eines jagte noch ein anderes davon, doch dann herrschte wieder Ruhe.
Der Schwan, den wir letztes Mal beim Brüten beobachteten, hat sein Nest verlassen. Da lag nichts mehr drin oder darum herum, was auf einen kürzlichen Aufenthalt hätte schliessen lassen können. Es war bis jetzt das einzige Nest, das wir entdeckt hatten. Mal sehen, wieviele Jungvögel dieses Jahr auf dem See aufgezogen werden. In der Seemitte, in den dichten Schilffeldern oder auf den Brutplätzen hat es ja vielleicht noch weitere brütende Schwäne, die sich unseren Augen entzogen haben.