Eine Besonderheit hatte schon die Fahrt am Morgen zu bieten. Für einmal lag der Nebel nicht im Furttal, sondern bei uns vor der Haustüre. Das Furttal glänzte heute Morgen mit einer schon fast ganz klaren Sicht, aber als Preis dafür auch mit einem dicken Bodenfrost und dazugehöriger Kälte. Habe jedenfalls schon lange nicht mehr so an meine Finger gefroren wie heute Morgen.
Doch die Ăśberraschung, quasi als Verabschiedung aus dem Winter oder als Urkunde fĂĽr bestandenes Training im Winter, durfte ich heute Abend auf der Heimfahrt erleben.
Grosse Erlebnisse, grosse Ereignisse werfen ja bekanntlich ihre Schatten schon im Voraus. So war es auch heute Abend.
Ich kam zügig aus der Stadt. Eigentlich viel zu gut und zu schnell für einen Verkehr im Feierabend. Die Auffahrt auf den Radweg kurz vor dem Chatzensee verpasste ich. Auch die zweite Chance. Da war irgend ein durcheinander mit Fussgängern, Schuljugend auf Velos, da wollte ich mich nicht durchwursteln, blieb auf der Strasse, gab Vollgas.
Die Auffahrt auf den HĂĽgel nach Watt gelang mir heute irgendwie besonders gut. Oben angekommen “zog ich durch”. Runter nach Dielsdorf, kurzer Aufmerksamkeitsstop am Kreisel, doch dann lag wieder Vollgas drin.
Ausgangs Dielsdorf erblickte ich zufällig einen anderen Rennradfahrer aus dem Augenwinkel. Ich gab Gas, gerade soviel, dass ich, falls er überholen würde, noch aufschliessen könnte.
Im Wehntal, es geht teilweise ganz leicht den HĂĽgel hinunter, dazu eine leichte Bise (RĂĽckenwind). Ich gab Gas, was ich konnte. Er nahm scheinbar einen anderen Weg. Kurz vor Niederweningen trafen wir uns wieder. Diesmal war ich hinten. Musste kurz aufstehen um den Anschluss nicht zu verlieren.
Wir bretterten weiter. Zick-zack-Kurve durch Niederweningen hindurch, auf dem Radweg hinunter nach Ehrendingen. Unsere Wege trennten sich jetzt definitiv. Ich bog links zum Höhtal hinauf ab.
Schussabfahrt nach Ennetbaden hinunter, anschliessend meine Lieblingsstrecke von Obersiggenthal nach Untersiggenthal, nochmals richtig aufs Gaspedal gedrĂĽckt, die freundliche Politesse war heute Abend ein Mann, hat mich aber auch durchgewunken, runter nach Turgi und weiter in den Brugger Schachen. Es lief wie am SchnĂĽrchen. Ich rechnete mir mittlerweile eine gute Zeit fĂĽr die gesamte Strecke aus.
Doch das Ergebnis, was mir Sportstracklive ausrechnete, kam doch sehr ĂĽberraschend: Bestzeiten bei 5km, 20km und 30km. So ging zum Beispiel mein sehnlichster Wunsch, einmal eine 30km-Strecke auf dem Arbeitsweg mit einem 30km/h – Schnitt zu fahren in ErfĂĽllung. Einen so guten Trainingsstand am Ende des Winters, hatte ich ĂĽberhaupt nicht erwartet.
Was sagte mein “Inferno”-Coach kĂĽrzlich zu mir: Geradeausfahren kannst du ja, jetzt musst du nur noch Höhenmeter trainieren.
553 HM | |||
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