Ein weiterer kalter Regentag im April. Doch um die Mittagszeit scheint die Welle an Schauern abzuflachen. Sogar der Himmel lässt sich mal zwischen den Wolken hindurch erkennen. Höchste Zeit für eine Fahrt mit dem Renner.
Beim Blick auf das Regenradar konnte man den Eindruck erhalten, als ob sich die Regenschauer mehr oder weniger dem Jura entlang nach Osten bewegten. So wählte ich heute eine Strecke nach Süden. Im Reusstal möchte ich noch bei ein paar Gemeinden vorbeifahren und dort meine Fotosujets zusammensuchen.
Bis ich nach dem Mittagessen endlich alle meine Sachen beisammen hatte, wurde es bereits wieder dunkel, sehr dunkel, über dem Bözberg. Ich schaffte es gerade noch unter der Begleitung von Regentropfen aus dem Quartier zu fahren, Richtung Hausen, Birrfeld. Es tropfte immer wieder, mal heftiger, mal weniger. Doch in Birrhard war die Strasse plötzlich trocken und spätestens in Mellingen fielen auch keine Tropfen mehr vom Himmel. Nur schön dran bleiben, immer schön südwärts, die Überlegung scheint tatsächlich aufzugehen.
Mein GPS lockte mich ĂĽber neue Seitenstrassen ins Reusstal. Aristau, meine erste Gemeinde, die ich heute besuchen wollte, erreichte ich bei warmem Sonnenschein. Meine Fotosujet hatte ich bald beisammen, die Fahrt konnte weitergehen.
Auch Merenschwand und Benzenschwil, beide nicht weit auseinander, hatte ich bald erreicht. Noch immer schien die Sonne, wenn auch begleitet teils von einem kräftigen Wind aus wechselnden Richtungen.
Ich wollte nicht wieder direkt nach Hause zurückfahren, sondern wenn möglich irgendwie ins Seetal hinüber und dann vielleicht über Lenzburg nach Hause. Von Benzenschwil fuhr ich erst noch nach Geltwil hinauf. Der Himmel bedeckte sich, die Winde wurden heftiger. Nach Geltwil entdeckte ich einen Wegweiser Richtung Hitzkirch. Das wärs doch. Ich fuhr die Rampe weiter hinauf. Rechterhand, vielleicht über Bremgarten, entlud sich gerade eine Regenwolke.
Wenn man so die Hügel hinauffährt, darf man immer wieder überrascht sein, von dem was einem oben oder manchmal auch schon nur am nächsten Waldrand erwartet. Ab jetzt gleicht die Heimfahrt einer Slalomfahrt zwischen den Regenschauern hindurch.
Es war ziemlich klar, dass ich nicht trocken nach Hitzkirch hinunterfahren hätte können. So suchte ich den Weg auf der Krete entlang, etwas in nördlicher Richtung. Doch oberhalb Müswangen, da musste ich tatsächlich einen Moment lang warten, bis die Regenwolke ihre Last über dem Hallwilersee abgeladen hatte und südwärts weitergezogen war. Ich versuchte, noch etwas in der Höhe zu bleiben, bevor ich dann doch die Schussfahrt an den See hinunter machen konnte. Ein letzter Nachzügler der Regenwolke bewarf mich dabei mit ein paar Hagelkörnchen und ein paar kräftig klatschenden Regentropfen.
Am Hallwilersee angekommen war die Strasse ein paar Kilometer lang klatschnass, bis sie fast von einem Meter auf den andern plötzlich trocken war.
Von der ursprünglichen Idee, über Lenzburg heimzufahren, musste ich ebenfalls abweichen. Geradeaus, war der Himmel wieder einmal rabenschwarz. Ich versuchte in Seon mit einer Fahrt westwärts und damit hinter die Regenwolke, diesem Niederschlag auszuweichen.
Die Sonne verschwand zwar kurzfristig. Ich hatte mir zudem einen kräftigen Gegenwind eingehandelt. Doch vom Himmel fiel vorerst kein Regen. Sogar die Strassen waren noch trocken.
Ab Rupperswil bis nach Hause hatte ich sogar soviel Glück, dass ich mich schön zwischen die Regenschauer einreihen konnte. Von der Staffelegg herunter, aus dem Schenkbergertal zog kurz vor mir ein Schauer vorbei. Die Strassen waren wieder klatschnass, aber ich fuhr an der Sonne.
So konnte ich während der ganzen Fahrt mit Hilfe von etwas Glück, auf das Überziehen der Regenklamotten verzichten. Typisch April halt.
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