Seit einigen Jahren schon versuche ich meine gefahrenen Strecken auf dem Rennrad oder dem Mountainbike mit dem GPS aufzuzeichnen und dann meist auf GoogleMaps sichtbar zu machen und in diesem Weblog zu veröffentlichen. Kilometer, Höhenmeter und gefahrene Zeit, das waren anfänglich meine Kriterien.
Seit vielen Monaten habe ich dann mal angefangen, zu Trainingszwecken meinen Arbeitsweg mit dem Androiden aufzunehmen und bei SportsTrackLive zu speichern. Mich faszinierte damals die Möglichkeit, seinen eigenen Trainingsfortschritt durch “personal bests”, also persönliche Bestleistungen, erkennen zu können. Auch interessant ist, seine eigenen Fahrten in realtime darstellen zu lassen.
Dieses Jahr lernte ich Strava kennen. Messung und Darstellung von Herzfrequenz, Trittfrequnz, Berechnung von Power und Kalorienverbrauch kamen beim Auswertungsteil dazu.
Weil ich für diese neuen Messmöglichkeiten auch ein neues Gerät, ein Garmin Edge 500 gekauft habe, habe ich mich auch gleich noch bei Garminconnect angemeldet. Auch hier können viele Grafiken aus den GPS-Aufzeichnungen heraus gelesen und interpretiert werden.
Doch die Aufzeichnungen und Statistiken vom gestrigen, verlängerten Heimweg, machten mich stutzig:
Provider | |||
Gerät | |||
gefahrene KM | |||
Höhenmeter | |||
Höchster Punkt | |||
Zeit in Bewegung | |||
Elapsed-Time | |||
Kalorien |
Ein Versuch zur Erklärung:
Strava und Garminconnect werten exakt die gleiche Aufzeichnung aus meinem Garmin Edge 500 aus.
Das Garmin Edge 500 ist auf dem Lenker des Rennrades montiert während das Android in der obersten Aussentasche des Rucksackes mitfährt, also quasi freie Sicht an den Himmel geniesst.
Alle drei, Strava, Garminconnect und Sportstracklive kennen mein Alter, meine Grösse und mein Gewicht, falls das überhaupt anzugeben war. Der Track vom Androiden zeichnet keine Herzfrequenz und keine Trittfrequenz auf.
Die recht grosse Abweichung der Kilometer beim Androiden lässt sich mindestens teilweise durch Ungenauigkeiten bei der Aufzeichnung erklären. Schaut man den Track im Detail etwas genauer an, scheine ich immer wieder “AusflĂĽge” ins GrĂĽne zu machen. Vor allem um Hausecken herum, entlang von Waldrändern, einfach immer dort, wo der Empfang der Satellitensignale eingeschränkt oder gar unterbrochen wird.
Die Abweichung beim höchsten Punkt hat mich am meisten ĂĽberrascht. Der Androide schneidet hier am Genauesten ab. Die “Passstrasse” am Rotberg verläuft nämlich in Wahrheit ziemlich genau 600 Meter ĂĽber Meer. Der Grund fĂĽr die Ungenauigkeit von Strava und Garminconnect scheint mir darin zu finden zu sein, dass diese Anbieter bei GPS-Geräten, die eine barometrische Höhenmessung haben, die “barometrische Höhe” ĂĽbernehmen und nicht die Aufzeichnung gemäss den GPS-Satelliten. Im weiteren ergänzt man die Messung mit örtlichen Referenzen.
Der höchste Punkt von gut 450 Meter über Meer, entspricht denn auch ziemlich genau der Höhe über Meer für Mandach (489 Meter über Meer / laut Wikipedia). Allerdings fällt auch auf, dass im Vergleich zu Sportstracklive (Androide: Höhe ausschliesslich aus den GPS-Satelliten Signalen übernommen) die ganze Strecke bei Garminconnect und Strava etwa 100 Meter zu tief liegt. Also könnten die Höhenmeter über die ganze Strecke, doch wieder ungefähr korrekt sein.
Zeit in Bewegung und Gesamte Zeit des Tracks ist wohl eher GlĂĽcksache. Einige berechnen da nur Zeiten, bei denen man sich schneller als 2 km/h bewegt, bei anderen ist Bewegung immer auch Zeit. Denke, dass hier Sportstracklive gerne möchte, aber nicht kann. Denn meine “Stillstandszeiten” sind ja vor allem in der Stadt vor den Ampeln. Damit zwischen den Häusern, wo der Androide sowieso etwas Probleme mit dem Kontakt zu den GPS-Satelliten hat.
Kalorienverbrauch: Ein Teil der Differenz zu Sportstracklive hängt sicher damit zusammen, dass der Androide keine Herzfrequenz-Aufzeichnungen macht. Dass aber Strava und Garminconnect ebenfalls um über 15% differieren, scheint mir etwas verwunderlich.
Fazit: Beide Aufzeichnungen durch die verschiedenen Geräte und die anschliessenden Berechnungen durch die Anbieter haben ihre Stärken und Schwächen. Ich bin in der glücklichen Lage, weder Aufbautraining betreiben zu müssen, noch einen genauen Trainingsplan über Kilometer und/oder Höhenmeter einhalten zu müssen.
Wie weiter? Ich fahre weiterhin aus Freude an der Umgebung, aus Freude am Sport und der Bewegung im Allgemeinen, aber auch Freude am Verbrennen von Kalorien (Hauptsache es liegt weiterhin täglich ein feines Dessert drin). NatĂĽrlich habe ich es gerne, wenn ich fĂĽr mich einen guten Trainingsstand ausweisen kann und natĂĽrlich geniesse ich es dann vor allem im Sommer während meiner Veloferien ĂĽber die Pässe, nicht allzuheftig leiden zu mĂĽssen. Schön ist, wenn es ab und zu eine neue “personal best” (Sportstracklive) oder einen Badge (Strava) gibt.
Halt eben “Spass auf schmalen Reifen”. 🙂