Die Absicht war, den Jura vom Rhein möglichst gerade in südlicher Richtung bis ins Aaretal zu überqueren. Da dabei zu erwarten war, dass ich wohl einige Höhenmeter und steile Strassen einhandeln werde, half mir der Tourenpler von Quäldich.de. Was dabei rausgekommen ist?
Nach einer Fahrt mit dem ÖV nach Basel musste ich erst ein paar Kilometer zurückfahren. Mein Transjura begann heute in Muttenz. Während der ganzen Strecke fuhr ich grösstenteils auf schmalen, aber immer noch geteerten Strassen. Mal ab und zu ein verirrtes Motorrad oder vielleicht das Fahrzeug eines Einheimischen. Ausser die Auf- und Abfahrt vom Passwang und ein kurzer Teil zwischen Balsthal und Langenbruck, da herrschte etwas mehr Verkehr. Der Brunnersberg scheint wohl ein typischer Mountainbiker-Berg zu sein. Jedenfalls waren sie dort gleich gruppenweise unterwegs.
Am Auffahrtstag gibt es unter anderem im Kanton Basel Landschaft die Tradition des Banntags. An diesem Tag schreitet die Bevölkerung einen Teil der Gemeindegrenze ab. Vielleicht in diesem Zusammenhang waren einzelne Dörfer besonders schön geschmückt und festlich beflaggt. Andernorts begnügte man sich einfach mit einer Chilbi.
Im Jura begegnet man vielerorts meist senkrecht abfallenden Felswänden. Oftmals gibt es tiefe und enge Schluchten. Ob darin auch Gold gefunden wird? Jedenfalls laden einzelne Tafeln zum Schürfen ein.
Vielleicht ist es ein Klischee das ich dem Jura angedichtet habe. Aber im Jura erwarte ich immer auch Pferde. Sogar von diesen hatte ich heute eine Herde gefunden. An anderer Stelle weideten ein paar Pferde zwischen den KĂĽhen.
Bei der Planung der Strecke wollte ich eigentlich den letzten grossen Hügel, die Strasse nach Brunnersberg hinauf nicht unbedingt auch noch einbauen. Ich hätte ganz einfach vom Passwang hinunter nach Balsthal und dann durch die Klus ins Mittelland fahren können. Aber das befriedigte mich auch nicht wirklich. Zu wenig Kilometer und zu wenig Höhenmeter für einen Tagesausflug. So liess ich Brunnersberg im Streckenplan. Heute Abend, nach der Fahrt, bin ich froh, diesen Berg auch noch gefahren zu haben. Mit 1125 Metern über Meer ist er einer der höchsten weit und breit. In nördlicher Richtung sieht man bei gutem Wetter bis weit in den Schwarzwald hinaus. In südlicher Richtung, über die letzten Hügelzüge des Jura, das ganze Mittelland bis hinüber zum Alpenkamm.
Etwas überrascht war ich, als ich bei der Auffahrt nach Brunnersberg noch neuen, weissen Schnee neben der Strasse fand. Also nicht einfach liegengebliebene, weggepflügte, dunkelgraue Reste vom letzten Winter. Dazu passte auch, das viele Schmelzwasser, das stellenweise noch über die Strasse ran. Und trotzdem, die Wiesen waren saftig grün und voller Löwenzahn. Auch die letzten Kirschbäume liessen ihre Blüten fallen. Aber das passt ja vielleicht alles zu den letzten kalten und verregneten Tagen.
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