Man kennt vielleicht die Stimmung: alles ist eingepackt, bereits am Abend vorher. Dann kommen am Morgen die Zweifel. Das Kabel für den PC, wo ist das? Das Ladekabel fürs Handy? usw. Irgend einmal beschloss ich eben doch, abzufahren. (Bis jetzt fehlt mir noch nichts, glaube ich jedenfalls!?). Im Vorbeifahren meinem Velomech des Vertrauens noch kurz zugewinkt, hatte er sich doch kurz vor meinen Ferien trotz seinem überlasteten Wochenprogramm um die Übersetzung an meinem Renner gekümmert. Danke, läuft absolut wieder geräuschlos und ohne ein einziges Problemchen.
Wie erwartet verlief der erste Tag ziemlich flach. Hie und da ein Hügelchen, nichts dramatisches. Vor dem Kerenzerberg plünderte ich einen Teil meines Anhängers nach Lebensmitteln. Der Kerenzerberg hatte ich von meiner letzten Fahrt in anstrengenderer Erinnerung. Ich war auch zeitlich gut dran, so dass ich es mir sogar leisten konnte, zuoberst noch ein Geocache zu suchen. Dabei habe ich dann auch erfahren, dass bereits schon die Römer, um 15 vor Christus diesen Übergang benutzten. Jedenfalls die Aussicht von der Passstrasse zuerst hinunter in die Linthebene und später auf den Walensee und die Churfirsten ist sehr schön.
Einige der Kilometer nach dem Kerenzerberg können auf eigens für die Fahrräder angepassten Wegen gefahren werden. Für den Rest muss dann halt doch die Hauptstrasse und der Radstreifen benutzt werden.
Es war gegen ende des Walensee, als sich der hintere Pneu, ziemlich weich anfĂĽhlte und vor allem in den Kurven, die Spur nicht mehr hielt. Anfänglich glaubte ich noch, dass das vielleicht einen Zusammenhang mit dem Anhänger hätte, der ja auf der Hinterachse aufliegt. Doch als es schlimmer wurde, untersuchte ich in einem kĂĽhlen Schatten die Sache dann eben doch etwas genauer. Tatsächlich hatte ich einen “Schleicher” eingefangen. Schlauchwechsel, wenigstens im Schatten, war angesagt.
Mein steter Blick nach vorn bemerkte nicht, dass sich seitlich von hinten Ungemach näherte. Etwa auf der Höhe von Bad Ragaz fielen dann die ersten Regentropfen. Nichts Dramatisches, anfänglich tat ich das noch als willkommene Abkühlung ab. Doch der letzte Gutsch Wasser, liess es dann doch ratsam erscheinen, doch noch Zuflucht unter einem grösseren Baum zu finden.
Ab Landquart geht die Strasse das Prättigau hinauf. Auch hier kann über weite Strecken wieder die alte Strasse, oder präparierte Radwege benützt werden. Manchmal geht es schon fast idyllisch den Felswänden entlang, durch enge Schluchten, eingezwängt zwischen Bach und Bahn.
Mein Tagesziel, Küblis, habe ich um etwa 18:00 Uhr erreicht. Die Strecke verlief in etwa so, wie das auf Grund der Angaben aus dem Tourenplaner von quäldich.de zu erwarten war. Ein schöner Start in meine Oesterreich-Ferien.
1264 HM | |||
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