Pünktlich zu meiner Wunschzeit der Weiterfahrt, Morgens gegen 09:00 Uhr, schickte Petrus alle Gewitter und Regenwolken in die Seitentäler. Zurück blieben allerdings klatschnasse Strassen, doch dies wenigstens bei einer angenehmen Temperatur und leichter Bewölkung mit teilweise sogar Sonnenschein.
Wie gestern erwartet, ging es gleich am Dorfausgang von Küblis schon in die Höhe. Ich ging die Sache sachte an, denn es standen ja noch viele Höhenmeter vor mir. Meist auf der alten Kantonsstrasse, dementsprechend auch hügelig, erreichte ich bald einmal Klosters.
Die Rampe auf den Wolfangpass war dann erwartungsgemäss auch die erste richtige Herausforderung. Zur Belohnung holte ich mir fast ganz zu oberst ein Geocache.
Nach einer letzten steilen Kurve und Rampe, die Beine anschliessend bis nach Davos hinunter etwas ausruhen lassen. Davos ist übrigens die höchstgelegene Stadt Europas (Wissen aus Geocaching). Am Eingang von Davos biegt dann meine heutige Strecke zum Flüelapass ab.
Noch hielt das Wetter, wenn es auch zeitweise heftig windete. Etwa die erste Hälfte, vielleicht bis gegen 2000 Meter über Meer, war es zwar streng, doch ab dann wurde es ein Krampf. Einzelne Schiebepassagen waren halt nun doch unumgänglich geworden. Der Flüelapass scheint bei den Radfahrern ein beliebter Pass zu sein. Einige, mit und ohne Gepäck kamen mir entgegen, andere, alle ohne Gepäck überholten mich.
Auf der Passhöhe wehte ein heftiger Wind, kalt war es nicht besonders, das gelbe Regenjäckchen reichte. Doch die Wolken verdeckten die Sonne immer häufiger, es sah nach Regen aus. Deshalb verweilte ich nicht lange auf der Passhöhe, fuhr nach der obligaten Passfoto hinunter nach Susch, im Unterengadin.
Ich hatte mich auf eine gemütliche Weiterfahrt mit einzelnen Gegensteigungen bis hinunter nach Prutz eingestellt. Doch aus der gemütlichen Fahrt wurde bald einmal ein Wettrennen gegen die Regenschauer. Aus allen Seitentälern kamen sie wieder heraus, teils mit heftigen Winden aus allen Richtungen. Manchmal verschwanden sie wieder in anderen Tälern, ich bekam nicht immer eine volle Ladung Regen ab. Manchmal war die Strasse sogar wieder trocken.
Bei einer Sagerei nach der Schweizer-Grenze entschloss ich mich dann doch endlich richtige Regenkleider überzuziehen. Doch nur wenige Minuten später, fuhr ich an die Sonne und schmachtete unter dem wasserdichten Zeugs. Also habe ich mich wieder umgezogen. Es muss dies wohl die letzte Regenwelle gewesen sein, denn die Österreicher haben mich mit vollem Sonnenschein begrüsst.
Hoffe, dass dies ein gutes Zeichen für die nächsten Tage ist.
Schon bald einmal nach der Grenze habe ich den Inntaler Radweg gefunden. Auch wenn es darauf ab und zu mit dem Rennrad ganz heftig holpert, ist es allemahl gemütlicher und weniger anstrengend als auf der grossen Bundesstrasse zu fahren. Idyllische Wäldchen wechseln ab mit Fahrten durch Dörfer.
Meine Etappe endete heute bereits in Ried im Oberinntal. Das befindet sich etwa 2 bis 3 Kilometer vor Prutz. Als ich gestern Abend das Hotel in Prutz mit booking.com buchen wollte, sei bereits alles ausgebucht gewesen. Aber im heutigen Zeitalter der Elektronik, hatte ich damit kein grosses Problem. Internet und den Apps sei Dank!
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