Es gab mal ein Sprichwort das hiess: “Sei froh und lächle, es könnte schlimmer sein”. Irgend jemand hat das dann ergänzt mit “und ich lächelte, und ich war froh, und es kam schlimmer”. Bei der heutigen Fahrt zur Arbeit kam mir dieser Satz wieder in den Sinn. Schon zu Hause bei der Wegfahrt, nieselte es ganz leicht. Dachte ich noch: das hatten wir gestern schon, es hörte irgendwo mal auf.
Vielleicht habe ich ja zu früh gelächelt. Es hörte heute Morgen nie wirklich auf zu nieseln. Je länger die Fahrt dauerte, desto stärker nieselte es. Irgendwann waren dann die Strassen so nass, dass es zu spritzen begann. Es dauerte natürlich nicht allzulange, bis das kalte Wasser vor allem im Bereich des Gesässes durch die Thermokleider drang. Aber da hatte ich mich schon entschlossen, ohne Regenschutz durchzuhalten. Die Kleider würden dann im Trocknungsraum beim Arbeitgeber bis am Abend schon wieder trocken werden.
So war es denn auch.
Am Abend schlĂĽpfte ich in die trockenen Kleider, ganz im Gegensatz zu draussen. Die Strassen waren noch mindestens feucht. Auch nieselte es noch leicht.
Ich hatte gerade den Stadtrand verlassen, dachte noch so bei mir, dass ich heute Abend im Posting nicht zum dritten Mal hintereinander schreiben kann, dass das eine Fahrt für die Statistik sei, da knallte es unüberhörbar. Anschliessend dauerte es gefühlt eine Ewigkeit bis die Luft endlich soweit aus dem Pneu entwichen war, dass das Geholper der Strasse nur noch vom Gummi des Mantels gedämpft wurde.
Der Schnitt ging quer über die Lauffläche, von aussen sah man sogar, dass die Leinwand mindestens angeritzt war. Der Reserveschlauch war bald eingesetzt. Doch wie stark aufpumpen? Würde die Leinwand noch halten bis nach Hause? Ich pumpte mal vorsichtig soweit auf, dass die Felge wenigstens etwas angehoben wurde. So geschätzte drei bis vier bar, jedenfalls weit entfernt von den sonst üblichen acht bis zehn. Ich wollte dem Hinterrad auch nicht das Geholper über die geteerten Feldwege im Wehntal zutrauen und wählte deshalb die Hauptstrassen und Radwege im Furttal.
Allerdings das Fahren von Kurven, wie zum Beispiel bei Kreiseln, glich einem Abenteuer auf dem schwankenden Seil. Immer wieder verlor das Hinterrad die Linie. Bin deshalb einerseits einen kĂĽrzeren Heimweg gefahren, und den erst noch langsamer.
Doch nun habe ich zu Hause einen neuen Mantel aufgezogen und morgen kann es dann wieder in alter Manier und auf den ĂĽblichen Wegen weitergehen.
398 HM | |||
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