Ich glaube zwar nicht an Geister, aber im ersten Moment war es schon etwas merkwĂĽrdig.
Da fahre ich heute Abend auf dem Heimweg den stockdunklen, geteerten Feldweg im Wehntal hinunter. Die noch ganz dĂĽnne Mondsichel des wieder zunehmenden Mondes konnte kaum etwas Licht spenden, zudem bildete sich auch wieder Nebel, Hochnebel.
Die Distanz eines einzelnen Lichtes in der Nacht lässt sich ja schwer abschätzen. Jedenfalls weit vorne kam von rechts im rechten Winkel zu meiner Strasse ein Auto. Musste ich wenigstens auf Grund der starken Scheinwerfer annehmen. Zudem drehte sich ein gelbes Blinklicht auf dem Dach.
Es drehte auf meinen Weg, fuhr mir entgegen. Ich machte mich schon auf ein Kreuzungsmanöver gefasst. hoffte dass ich allfällige unbeleuchtete andere Benutzer des Weges noch sehen würde, und fuhr natürlich entsprechend langsam und vorsichtig.
Plötzlich war das Licht weg, das Drehlicht auch. Dunkelheit, kein Geräusch, nichts.
Wie gesagt, es ist schwierig, in der Dunkelheit die Distanzen richtig einschätzen zu können. Zumal plötzlich überhaupt kein Anhaltspunkt mehr da ist. Ich fuhr noch vorsichtiger weiter. Denn es hätte ja auch ein Erntefahrzeug für die Rüben sein können, riesengross, überbreit, was dann?
Die Bäume bei der ersten Querstrasse waren vorbei. Beim Schützenhäuschen ein einzelnes Licht. Auf dem Parkplatz schien aber weder ein Riesenkoloss noch ein normales Auto parkiert zu sein. Viele Erde und festgefahrene Dreckklumpen auf der Strasse. Am Strassenrand immer wieder riesige Berge, fast wie künstliche Kreten, alles Zuckerrüben.
Ich erreiche die grosse Querstrasse mit der Strassenbeleuchtung, habe auf dem ganzen Weg aber nichts Absonderliches mehr erkennen können.
Mal angenommen, dass es Geister wirklich nicht gibt, so muss sich dieses Auto wohl hinter einem dieser ZuckerrĂĽben-Berge versteckt” haben. Warum aber das auffällige Blinklicht? Warum danach das totale Lichterlöschen? Das wird wohl in dieser Nacht das Geheimnis des Autofahrers bleiben! “
487 HM | |||
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