Es zeichnete sich gestern Abend schon ab, dass wir heute Morgen wohl unter einer Eisdecke erwachen werden. Das vorsichtige Herumkurven des Zeitungsverträgers und bald darauf das Geknatter des gelbblinkenden Salzstreuers durch die Quartierstrassen, liessen das Schlimmste befürchten. Es schneite oder regnete nicht mehr. Doch schon die Haustreppe vor der eigenen Wohnungstüre, hätte die Konkurrenz mit keiner Eisbahn mehr scheuen müssen.
Die Frage nach Indoor- oder Outdoor-Fahrradfahren, war so bald beantwortet.
Kräftiges Morgenessen, wie ich das sonst immer so mache vor längeren Fahrten mit dem Rad. Danach einen Bidon mit Isotonic – Getränk in den Bidonhalter geschoben und mich mal kurz von der Familie verabschiedet. “Ihr hört ja, wo ich bin”.
Meine Rolle bietet nicht nur 21 vorprogrammierte Übungen, man kann auch selber Fahrten programmieren. Eine nach Zeit, die andere nach Kilometern. Ich wählte heute die Kilometervariante, war mir ja auch wichtiger.
Nach dem Einrollen, 2% Gefälle den Berg hinunter, stellte ich das Gefälle auf 0%. Ab dann hiess das Motto nur noch “durchhalten”. 100 Kilometer wollte ich mal erleben. Kurz nach 40 Kilometern kam allerdings schon die erste Krise. Ich ging aus dem Sattel, pedalte eine Weile stehend weiter. Da kam mir die Idee mit dem Fototermin zur Halbzeit. Bei 50 Kilometern ein Foto in Twitter stellen, danach mĂĽsste ich gezwungenermassen durchhalten.
Das Fotographieren und das Texten der Meldung lenkte ein bisschen ab, Trittfrequenz und Geschwindigkeit sanken ein bisschen, spätestens ab Kilometer 60 schien die Krise überwunden zu sein. (Velofahren beginnt halt doch im Kopf). Fuhr ich bis hierher vielleicht etwas zurückhaltender, liess ich mich jetzt auch eher wieder von der Musik im Ohr im Takt mitreissen. Ab und zu stehend pedalierend. Im grossen und ganzen kam ich gut durch. Ab KM 95 stellte ich dann zur Belohnung an die Beine und zum Ausrollen wieder 2% Gefälle ein.
Damit ist nun auch der 3. Batch (600 Meilen) in Griffnähe, der 4. Batch (800 Meilen) sollte eigentlich auch zu schaffen sein. Vielleicht habe ich jetzt sogar eine gute Basis für den 5. Batch (1000 Meilen) gelegt. Mal sehen, was die nächsten 11 Tage noch bringen. Die aktuelle Challenge bei Strava lässt grüssen 🙂
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