Damit hatte ich nicht gerechnet. Kurz nach der Abfahrt heute Morgen ging es bereits auf die ersten Hügel hinauf. Kühl war die Luft, schweisstreibend der Aufstieg. Aber es lohnte sich. Ich fuhr anschliessend viele Kilometer in der Höhe, kam immer wieder in den Genuss eines wirklich schönen Einblickes auf die Piemonteser Alpen und vor allem auch die Poebene. Weit unter mir, teilweise zwar unter einer Nebel- oder Dunstglocke, so dass mein Fotoapparat damit nicht richtig viel anfangen konnte. Aber es war auf jeden Fall eine Prachtsaussicht.
Bei Rivara musste ich wieder ins Tal, beziehungsweise an den Rand der Poebene. Transferstrecke war angesagt. Kurbeln entlang von Autobahnen, immerhin durch Dörfer hindurch, mal über einen kleinen Hügel, entlang von Seen und Flussläufen, hinter den Hügeln durch bis nach Tavagnasco.
Da begann der zweite Teil der Panoramastrasse, doch zuerst musste ich 700 Höhenmeter, steilstes Profil, bewältigen. Glücklicherweise viel im Schatten und auch glücklicherweise doch ab und zu ein Ausblick in die Poebene hinaus. Über meinem Kopf sammelten sich wieder einmal die schwarzen Wolken und in der Poebene draussen schien es bereits zu regnen. Doch ich hatte auch heute Glück. Der ganze Aufstieg ohne Regentropfen und mit relativ vernünftiger Temperatur.
Dann kam das StĂĽck, bei dem ich schon bei der Planung nicht recht wusste, wie es weitergehen sollte. Das GPS meldete schon die längste Zeit “Bitte wenden”, doch die Richtungstafel “Biella” ĂĽberzeugte mich, dass es nicht so falsch sein kann, doch weiter zu kurbeln. Plötzlich stand ich am Ende der Strasse. Ein kleines BrĂĽckchen ĂĽber einen kleinen Bach und dabei die Tafel “Graglia” dahinter ein gesandeter, gekiester Feldweg. Aus der Vorbereitung wusste ich, das StĂĽck wird etwa 2 – 3 KM lang sein und Graglia die nächste Ortschaft.
Kies und Sand waren nur am Anfang. Es folgten richtig grobe Steine, riesengrosse Pfützen, Schlamm, und Bächlein über das Trassee. Sogar die beiden Autos fuhren sehr vorsichtig. Motorräder gabs schon lange keine mehr zu sehen heute. Ich überstand die Passage ohne technische Probleme. Glücklicherweise war sie mehr oder weniger eben. Dauerte aber gefühlte 5 Km.
Aber das Wichtigste dabei war: Immer wieder eine wunderbare Aussicht auf die Poebene, später vermutlich die Agglomeration Biella. Ich denke, dieses Erlebnis mit den unerwartet schönen und vielen Ausblicken über die nördliche Seite der Poebene wägt alle Mühen mit den unerwartet steilen Rampen auf.
Anschliessend geht es wieder sehr steil hinunter in Richtung Biella. Da das Regenwetter sich auch heute auf der anderen Seite meines Berges entladen hat, komme ich wieder in den zweifelhaften Genuss einer Abfahrt auf nassen Strassen. Zudem muss man sich vorstellen, dass die Italiener nicht so gute und schöne Strassen haben wie wir in unseren Gegenden. Mehrmals drückt der Berg sein Wasser, zusammen mit Sand und Kies, über die Strasse.
Das Gewitter kam auch heute während des Nachtessens. Nicht ganz so fürchterlich wie gestern, aber immerhin war der Weg von der Pizzeria zurück in mein Hotel von Wasserlachen verziert 🙂
Morgen geht es weiterhin nach Nordosten in Richtung Schweiz. Lago Maggiore und vielleicht schon die Schweizer Grenze. Mal sehen
1768 HM | |||
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