Im Aaretal liegen ein paar Nebelschwaden als ich mich auf den Weg machte. Nach Aarau, bei der Einfahrt ins Suhretal haben die sich aber bereits aufgelöst. Die Sonne strahlt für den Rest des Tages von einem wolkenlosen Himmel herunter. Ausser entlang von Waldrändern oder anderen schattigen Strecken ist es sogar meist recht angenehm warm. Nichts schweisstreibendes, nur eben gerade so, wie es mir gefällt.
Nach der gestrigen, doch eher recht langen Etappe, dauert es heute sehr lange, bis ich meinen Rhythmus finde. Eigentlich komme ich erst nach dem ersten Foto am Sempachersee so richtig in Fahrt. Aber vielleicht habe ich auch zuviel auf den Alpenkamm vor mir geschaut. Denn bis zur späteren Rückfahrt durch das Reusstal, fahre ich doch immer mit einem riesig schönen und verschneiten Alpenpanorama vor Augen. Das lenkt ab. Bilder meiner eigenen Fahrten über die Pässe im Inland und Ausland während des verflossenen Jahres, beginnen vor dem geistigen Auge vorbeizuziehen. Ich geniesse die Fahrt.
Um die Mittagszeit die Querfahrt vom Sempachersee hinĂĽber zum Reusstal. Heute wollte ich nicht schon wieder, das Seetal hinunterfahren. Das hatte ich ja gestern schon. Deshalb wähle ich den etwas weiteren Weg zum Reusstal hinĂĽber. Diese Routenwahl bringt mich meinen Zielen auch etwas näher, fehlen doch, nachdem ich nun die 500KM von Festive (Strava) gefahren bin, nur noch gut 100 KM fĂĽr das Monatsziel “The Anchor” (Strava).
Mittagessen auch heute aus dem Rucksack, diesmal am obersten Ende im Reusstal, an irgendeinem sonnig beschienen Waldrand. Trotz der Sonne dringt aber die Kälte doch langsam durch die Jacke hindurch. So fahre ich denn schon bald wieder weiter. Die eigene produzierte Wärme, vertreibt schon bald wieder die kalte Luft von aussen aus meinen Kleidern.
Es ist schon eine Weile her, dass ich das letzte Mal das Reusstal von SĂĽden her und auf dieser Seite der Reuss gefahren bin. Ăśber weite Strecken sind neue Radwege entstanden. GefĂĽhlt, kann jetzt das halbe Reusstal auf separaten Wegen, meist parallel zur Hauptstrasse gefahren werden.
Wegen der noch fehlenden KM bis zum Monatsziel entschliesse ich mich fĂĽr eine Zusatzschlaufe von Mellingen ĂĽber Baden, dann hinter dem Bruggerberg hindurch nach Hause, das mĂĽsste eigentlich reichen.
Konnte ich bis jetzt doch bei recht angenehmen Temperaturen unterwegs sein, änderte sich das schlagartig, als ich in Baden unter der Ruine Stein hindurchfuhr. Offensichtlich blies hier ein scharfer, kalter Nordwind das Aare- und Limmattal herauf. Während der Fahrt von Baden über Obersiggenthal bis nach Station Siggenthal hinunter, vertreibt dieser Wind viel Wärme aus meinen Kleidern. Die Finger werden eiskalt, ich hoffe auf Besserung hinter dem Bruggerberg, im Windschatten des Rotbergs, könnte es vielleicht wieder ändern, wärmer werden.
Es wird nicht wirklich viel besser. Der Gegenwind ist zwar weg, doch in der Ebene hat sich so eine Art Kaltluftsee festgesetzt. Das ändert auch nicht, als ich für eine letzte Zusatzschlaufe über Villnachern im Aaretal noch die letzten Kilometer für das Monatsziel zusammensuche.
So bekommt die heutige, wiederum sehr schöne Ausfahrt, noch einen eiskalten Dämpfer, entsprechend der Saison halt. Gefallen hat es mir aber trotzdem.
1005 HM | |||
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