Die Zeit wird nie reichen, um alles zu sehen. Zwar soll der Welt kleinster Staat nur gerade 44 Hektaren gross sein, aber bei so viel Schätzen auf kleinstem Raum, da ist das die Aufnahmefähigkeit wohl noch früher erschöpft. Wir konzentrieren uns heute im Wesentlichen auf die Vatikanischen Gärten, das Vatikanische Museum, die Sixtinuskapelle und den Petersdom.
Eine Reiseführerin des Vatikans nimmt uns in Empfang und führt uns in gemächlichem Schritt durch die Gartenanlagen. Englischer Garten, Französischer Garten und Italienischer Garten sind die drei Orientierungspunkte die wir anlaufen. Dazwischen gibt es noch jede Menge über Denkmäler, erhaltene Geschenke des jeweiligen Papstes, ja sogar über die Gewohnheiten der Päpste zu erzählen. Wo sie sich zum Beispiel gerne aufgehalten haben, wo sie auch schon mal draussen, zum Beispiel in einer kleinen Kapelle ihr Bücher studierten, Sport trieben, ihre Spaziergänge machte usw.
Im Bild zum Beispiel der Adlerbrunnen. Nur wenig dahinter steht das Gebäude von Radio Vatikan. Auf der anderen Seite sind uralte Olivenbäume, manchmal erhalten als Geschenke, verpflanzt. Ein Platz, an dem Erscheinungen von Maria abgebildet sind befindet sich auch in der Nähe. An der äussersten Ecke des Gartens der Helikopterlandeplatz und das Gästehaus für Besucher. Bananenbäume sind zu finden und beim Italienischen Garten fliegen sogar Papageien frei zwischen den Bäumen hin und her. Viel Abwechslung, aber auch eine sehr weitläufige Anlage.
Nach dem Mittagessen besuchen wir das vatikanische Museum. Im Garten fällt als erstes der riesige Pinienzapfen aus Bronze auf. Wir werden über die Restaurationsarbeiten der sixtinischen Kapelle unterrichtet. Anhand von übersichtlichen Schautafeln, können wir die Kunstwerke an Decke und Wänden hier noch in aller Ruhe betrachten. Die Reiseleitung weiss auch hier viel zu erzählen und weist uns auf viele kleine Details in den Gemälden hin.
Doch bevor wir in die sixtinische Kapelle gelangen, marschieren wir einen langen Gang ab. Ein richtiges Museum. Ab und zu wechseln die Schwerpunkte der Ausstellungen. Mal sind es Skulpturen aus allem möglichen Marmor, mal sind es Gemälde. Am meisten gefallen haben mir wohl die geografischen Karten von den Regionen von Italien. Alle gemalt aus der Vogelperspektive. Gemalt in einer Zeit, in der man noch gar nicht fliegen konnte. Sehr verwunderlich.
Der Besuch der sixtinischen Kapelle: tja, da war ich froh, dass wir bereits vorher, die Gemälde auf Schautafeln eingehend studieren konnten und Erklärungen dazu erhalten hatten. Klar, die sixtinische Kapelle muss man besucht haben. Doch der touristische Rummel darin, bringt wohl die letzte Andacht zum Erliegen. Dauernd wird aus Lautsprechern zu mehr Ruhe aufgerufen, stehen bleiben darf man nur am rechten Rand usw. Wir halten uns hier denn auch nur etwa eine Viertelstunde auf. Das reichte aber vollends.
Zum Abschluss des heutigen Tages, begeben wir uns noch in den Petersdom. Die grösste Kirche der christlichen Welt. Sowohl was die Länge als auch die Höhe des Doms betrifft. Trotz dieser riesigen Dimensionen herrscht hier die deutlich andächtigere Stimmung als in der sixtinischen Kapelle. Wir erhalten auch hier wieder einige geschichtliche Hinweise zu den Päpsten und zum Kirchenbau im Besonderen. Auf Schritt und Tritt begegnen einem schon fast unglaubliche Ausmasse. Erst Vergleiche mit bekannten Massen machen es uns möglich, zu erahnen wie gross diese grösste Kirche ist. Zum Beispiel der eine Flügel der Taube im Fenster hinter dem Chor, soll über 1.60 Meter lang sein. Oder der Federkiel, der von einem Propheten, weit oben an der Seitenwand in der Hand gehalten wird, soll ebenfalls 1.50 Meter lang sein. Da habe ich gestaunt, ab diesen Dimensionen.
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