Ich wollte ein paar schöne, farbige Bäume, oder vielleicht etwas mit Kürbissen, oder auch sonst irgend etwas herbstliches vor die Linse meines Fotoapparates bekommen. Ich wählte absichtlich Strassen etwas abseits, eher landwirtschaftliche Gegenden.
Ich fuhr über Mülligen und Mellingen dem Heitersberg entlang nach Bremgarten. Danach teils im Reusstal, teils etwas in der Höhe. War mir nicht richtig schlüssig, wodurch ich überhaupt fahren wollte. So gelangte ich bis ans Ende des Kantons im Freiamt. Ich fuhr nach Sins hinunter. Die Idee war, nach Hochdorf hinüber zu wechseln, und gleich anschliessend noch den nächsten Hügel zu nehmen und an den Sempachersee zu gelangen. Die Zeit würde wohl knapp werden, wollte ich noch vor der Dämmerung wieder zu Hause sein.
Bis jetzt hatte ich noch nichts herbstliches für den Fotoapparat gefunden. Da kam mir die Kirche nach Hohenrain, bevor es hinunter nach Hochdorf geht, gerade richtig. Zwar nichts herbstliches, aber schön an der Sonne, und sogar noch unter blauem Himmel. Die weiteren Aussichten für die Fahrt entlang des Sempachersees liessen mindestens Hochnebel erwarten.
Schon als ich nach Hochdorf den Zwischenhügel zum Sempachersee hinauffuhr, vielen einzelne Tropfen aus dem Nebel.  Es windete teils recht heftig. Der Wind fegte mir riesige, farbige Blätter entgegen.
Ich war schon in der Abfahrt nach Sempach hinunter. Es wĂĽrde keinen anderen Weg mehr geben. Ich musste da durch, egal was das Wetter noch mit mir vorhatte.
GlĂĽcklicherweise fing es dann doch nicht an zu regnen. Die einzelnen Regentropfen waren aber dafĂĽr besorgt, dass der Druck auf das Pedal sicherlich nicht nachliess.
Es mag etwa auf halbem Weg zwischen Sempach und Aarau gewesen sein, als mir die riesige Tafel mit der Aufschrift “KĂĽrbisse” auf der Wiese auffiel. Tatsächlich: da befand sich eine Auslage mit unzähligen KĂĽrbissen und Dekorationen. Das was ich nun schon während bald 90 Kilometern gesucht hatte. Da musste ich einen Fotohalt einlegen.
Bald nach diesem Fotohalt schien sich auch das Wetter eines Besseren zu besinnen. Sonnenstrahlen warfen wieder einen Schatten auf die Strasse. Der Wind kehrte sogar und bevor er ganz aufhörte konnte ich noch kurze Zeit von einem Rückenwind profitieren.
Aarau streife ich lediglich am Rande etwas und gelange so ins Aaretal. Kurz vor Wildegg dann nochmals einen Fotostop wegen eines riesigen Berges an Zuckerrüben. Dabei muss ich wohl eine Katze bei ihrer Mäusejagd gestört haben. Hochkonzentriert starrte sie in ein Mäuseloch am Strassenrand. Als ich mich dann aber ganz in der Nähe für das Foto aufstellte, liess sie sich eben doch ablenken.
Danach geht es dann zügig die letzten paar Kilometer noch nach Hause. Ich gelange gerade noch rechtzeitig, vor der Dämmerung ans heimatliche Gartentor.
1045 HM | |||
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