Alljährlich anfang Mai findet auf dem Vierwaldstättersee die Dampfparade mit allen fünf Dampfschiffen statt. Alle fünf sind Raddampfer aus den Baujahren 1901 (Uri) bis 1928 (Stadt Luzern). Die Uri, Unterwalden, Schiller und Gallia wurden in der Schweiz von Eschwer-Wyss, Zürich oder Gebr. Sulzer in Winterthur gebaut. Nur die Stadt Luzern wurde in Sachsenberg (D) erbaut und ist sogleich, der letzte für die Schweizer Seen gebaute Dampfer. Viele weitere Angaben können auf der Seite Dampfschiff.ch gefunden werden.
Die fĂĽnf Schiffe sind festlich geschmĂĽckt.
Wir beginnen die Fahrt in Luzern unter einem rabenschwarzen Himmel. Vor der Kulisse des Hafenbeckens setzen vier Schiffe etwas zurĂĽck, während vorne die “Stadt Luzern” an allen Schiffen vorbei fährt und vorerst die FĂĽhrung fĂĽr die Rundfahrt ĂĽbernimmt.
Als erstes fährt die Parade in den Seeteil vor Küsnacht ein, fährt um ein Polizeiboot herum, welches mit seinem Wasserwerfer eine Art Springbrunnen bildet. Ob die gleichzeitig über uns vorbei fliegende Ju52 (Tante Ju) nur zufällig anwesend ist oder auch zum Ablauf gehört, entzieht sich meines Wissens, war aber mindestens ein schöner Zufall.
Die Schiffe fahren nicht immer schön in einer Reihe, sondern bilden immer wieder neue Formationen. Zum Beispiel bei der Ausfahrt aus dem Seeteil vor KĂĽsnacht. Vier der Schiffe bilden eine Art Spalier, während die “Stadt Luzern” mitten durch den Convoi ĂĽberholt. Anschliessend geht es weiter, dem Fusse der Rigi entlang, vorbei an Weggis und Vitznau.
Wohl auch zu einer der kleinen Überraschungen gehört das Passieren, des vielleicht kleinsten Dampfschiffes. Jedenfalls hatten wir uns auch da, wieder zu einer Art Spalier formiert.
Im grossen Seebecken vor Gersau versammeln sich die Dampfschiffe zu einem Kreis um die “Seerose”. Einer schwimmenden Plattform, die in den nächsten Monaten an diversen Stellen auf dem Vierwaldstättersee halt machen wird. Sie soll als Begegnungszentrum, aber auch als Theater und Musikplatz dienen. Nach einem ordentlichen Pfeiffkonzert der fĂĽnf Dampfschiffe, beginnt die Seerose ihre Blätter zu öffnen. Während dem aus dem Innern Musik aus verschiedenen Epochen erklingt. Zu guter Letzt stösst auch sich noch eine währschafte Wolke Dampf, oder war es doch nur Rauch, aus.
Die RĂĽckfahrt nach Luzern wird wieder fĂĽr die Bildung schöner Formationen benĂĽtzt, während denen wir auch die anderen Schiffe ausgiebig betrachten können. So unter anderem “La Passage des belles dames”. Dazu muss unser Schiff (Schiller) einen Kilometer Abstand auf die anderen Schiffe rausholen und anschliessend zusammen mit der “Unterwalden” in Parallelfahrt gegen die Uri, Stadt Luzern und die Gallia fahren.
Nach vier Stunden Fahrt auf der Schiller, einem feinen Mittagessen, einem Handy voller Fotos und kleinen Filmchen treffen wir unter FĂĽhrung der “Stadt Luzern” wieder in Luzern ein.
Es war eine sehr eindrucksvolle Rundfahrt. Schade, dass das Wetter nicht wirklich mitmachen wollte. Die Wolken hingen zu tief. Der noch verschneite Alpenkamm hätte eine wunderbare Kulisse abgegeben. Aber so waren wir froh, dass es nicht regnete und kaum windete.
Viele weitere Bilder dieser Rundfahrt habe ich noch in einem separaten Fotoalbum abgelegt:
Dampfschiff Gallia in voller Fahrt:
Dampfmaschine auf dem Dampfschiff Schiller:
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