Wenn ich von zu Hause aus möglichst schnell über die Nebelgrenze steigen will, so ist eine Fahrt in den Schwarzwald fast immer eine gute Idee. So klickte ich mir gestern Abend in aller Eile ein möglichst kurze Strecke zum Schluchsee und wieder zurück zusammen. Fast zufällig ergab dies auch die Strecke für den Granfondo für den Monat November.
Ich startete unter einer dicken Nebeldecke in Richtung Norden, ĂĽberquerte bald den Rhein bei Koblenz. Dort hielt ich ein bisschen rechts und schwenkte in die Schwarza-Schlucht ein.
Schon nach wenigen Kilometern verliess ich dieses Tal allerdings und kurbelte den Bergrücken hinauf. An Berau vorbei, es folgten einige kleinere Dörfer und Weiler. Auf einer Höhe von etwa 900 Metern über Meer durchstiess ich die Nebelgrenze.
Mit einem Mal wurde es plötzlich mehrere Grad wärmer. Ich verstaute schon bald meine Windstopper-Jacke im Rucksack und tauschte die langfingrigen gegen die kurzfingrigen Handschuhe aus. Ab jetzt hatte ich die ganze Farbenpracht des Herbstes um mich herum. Die Sonne, von einem makellos blauen Himmel, brachte alle die Gelb- und Rottöne nochmals so richtig zum Glänzen.
Über Schönenbach gelangte ich bei Seebrugg an den Schluchsee. Der See lag spiegelglatt da. All die farbenen Bäume am Ufer spiegelten sich im Wasser. Leider hat mein Handy dies, vermutlich wegen des Gegenlichtes, nicht so richtig mitbekommen.
Nach dem Schluchsee fuhr ich bei Aha, links weg auf die Äulemer Höhe. Der Aufstieg befand sich zwar im Schatten, doch die Steigung und die kurbelnden Beine sorgten für die notwendige Wärme. Mittagessen aus dem Rucksack, auf knapp 1200 Meter über Meer und einer Temperatur von immerhin gerade 20 Grad (Garmin-Messung).
Für den Heimweg wählte ich die Abfahrt auf der Seite von Menzenschwand hinunter. Später folgte St. Blasien und die Abfahrt durch das Albtal bis nach Albbruck hinunter.
Ich fuhr an unzähligen farbig leuchtenden Bäumen vorbei. Ein leichter Wind wehte die Blätter wie Schneeflocken durch die Gegend. Im Albtal lagen noch letzte Nebelresten und gaben der ganzen Szenerie etwas Mystisches.
Der Grenzübergang für Fussgänger und Radfahrer in Albbruck war wegen Bauarbeiten gesperrt. So musste ich noch eine kurze Zusatzrunde über Laufenburg drehen, bevor ich das Mettauertal hinauf über die Bürensteig gelangte.
Im Gegensatz zu gestern, hatte sich heute der Nebel auch bei uns aufgelöst. So konnte ich weiterhin ohne Windstopper, mit kurzen Handschuhen und noch bei recht angenehmen Temperaturen die letzten Kilometer über das Villigerfeld und bis nach Hause zurücklegen.
So könnte es noch lange Herbst bleiben.
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