Eigentlich wäre heute Ruhetag gewesen. In anderen Wochen habe ich ihn als Waschtag, vielleicht noch mit ein paar Kilometern in der Umgebung benutzt. Doch heute, bei diesem schönen und sommerlich warmen Wetter, gab es kein Halten mehr. Mein Wäschevorrat wird wohl noch ein paar Tage hinhalten.
Andere Guides hatten ähnliche Ideen und so dauerte es nicht lange bis wir uns einig waren. Der Virgen, ein Pass mit 1070 Meter ĂĽber Meer, war bald als Ziel bestimmt. Doch nicht so, wie wir ihn sonst immer fahren, nein, von hinten wollten wir ihn “besiegen”. Es bot sich als Hinweg, die Fahrt ĂĽber Alcudia de Monteagud, 1044 Meter ĂĽber Meer, an.
Seit einer Weile fällt mir auf, dass nun schon viele der Felder mit Mandelbäumen und Olivenbäumen vom Unkraut befreit sind. In schachbrettähnlicher Ordnung stehen nun die Bäume auf sauberem Untergrund.
Die Strasse nach Alcudia de Monteagud war für mich neu. Wie fast alle Strassen hier in der Gegend ist auch sie wunderbar geteert. Eine neue Strasse von unten bis weit hinauf. Oftmals um viele Kurven herum, um Felsvorsprünge herum. Vorbei an unzähligen Olivenbäumen. Manchmal hat man eine sehr gute Übersicht über das Tal und weiter draussen, die grosse Ebene nach Sorbas hinüber. Es scheint ein sehr guter Boden für Mandeln und Oliven zu sein.
Kurz nach der Höhe in Alcudia de Monteagud finden wir die Abzweigung zur Passstrasse zum Virgen hinauf. Sie führt unter anderem am Steinbruch für den Abbau von Marmor vorbei, den ich schon so oft während der Abfahrt vom Virgen vor die Linse bekommen wollte.
Die Auffahrt von dieser Seite zum Virgen hinauf kannte ich bis jetzt nur als Abfahrt. Auch diese Strecke führt an vielen Olivenbaumplantagen vorbei. Wenn man so einigermassen langsam von unten heraufkurbelt, gibt es noch viele weitere kleine Details, die einem bei der Abfahrt in der Gruppe gar nicht auffallen. Zum Beispiel die Friedhof-Anlage von Cobdar, am gegenüberliegenden Hang. Würde mich nicht wundern, wenn dort alle Gräber und Grabsteine aus Marmor gebaut sind. Der Marmor-Abbruch befindet sich ja gleich nebenan.
Unsere zügige Abfahrt vom Virgen, hinunter nach Uleila del Campo wird von ein paar jungen Gemsen, stehend mitten auf der Passstrasse, kurz unterbrochen. Leider sind sie viel zu schnell trotz des steilen Geländes und huschen in wenigen kräftigen Sprüngen die Felswand hoch. Keine Chance, weder für den Fotoappart noch die Kamera am Lenker.
Mittlerweile ist die Tour etwas lang geworden und wir mussten uns vor dem letzten StĂĽck zurĂĽck ans Meer noch auf die Suche nach Wasser machen. Der Zeitpunkt ist ungĂĽnstig. Die engen Gassen von Uleila del Campo sind menschenleer. Wir finden dann aber doch noch in einer Bar gerade noch zwei Flaschen Wasser, bevor er seine TĂĽre abschliesst.
Den restlichen Weg zurück ans Meer kennen wir bereits aus unseren Touren mit den verschiedenen Gruppen. 50 Kilometer über Hügel, auf Schnellstrassen, durch Täler, über Brücken. Die Ortschaften fliegen an uns vorbei und wir treffen pünktlich zum Nachtessen im Hotel ein.
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