Nach fast 8’000 Kilometern auf dem gemieteten Rennrad in Andalusien, dauerte die Umgewöhnung auf mein eigenes Rennrad schon ein paar Kilometer. Der andere Sattel, die Sattelhöhe mag um Millimeter höher sein, Lenker und Bremshebel etwas feingliedriger und das FahrgefĂĽhl jetzt wieder deutlich härter.
Das waren aber nach 14 Wochen auf andalusischen Strassen bei weitem nicht die einzigen Veränderungen.  Die Spanische Strassenqualität ist durchaus vergleichbar mit unserer. Die Beläge sind bis auf wenige Ausnahmen in der Regel recht gut. Wir haben allerdings viel weniger Kreisel, zudem höchstens mal einspurige Kreisel. Zweispurige sind bei uns ja weitestgehend unbekannt. Und vor allem: wir haben keine Schwellen vor Dorfeingängen. Auch Fussgängerstreifen sind bei uns ebenerdig und nicht auf Erhöhungen gepinselt.
Eigentlich immer, wenigstens ausserhalb der Alpen, sind die Dorfdurchfahrten übersichtlich. Die meisten Häuser sind fertig gebaut. Abbruchreife Häuser oder Bauruinen sind bei uns kaum zu sehen.
Und vor allem: es ist grün und es hat Wald und im Wald schmeckt es jetzt wieder nach Bärlauch.
Gelb war die Farbe des Frühlings in Andalusien. Hänge voller gelber Blumen und Sträucher, auch entlang der Strassen. Mit der Zeit kamen die Oleander mit ihren verschiedenen Farben dazu. In Dörfern machte sich oftmals der Duft von Rosen breit. Das Grün beschränkte sich auf Sträucher, Oliven-, Mandel- und Orangenbäume. Das Grün der Sträucher ausserhalb solcher Plantagen schien einfach etwas intensiver zu sein als im Winter, wegen der paar Regentage vielleicht auch nur etwas weniger staubig.
So schön und abwechslungsreich wie die andalusische Landschaft und Vegetation auch war, aber ich glaube, ich begann unsere Wälder mit ihrer grünen Vielfalt und den Düften zu vermissen.
Was sagt das alte Sprichwort? Zu Hause ist es halt doch am Schönsten.
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