Eine Runde vor den angekündigten Niederschlägen müsste noch drin liegen. Das Aaretal hinunter bis zur Mündung in den Rhein. Dem Klingnauer Stausee entlang herrscht heute am späteren Abend eine merkwürdige Stimmung. Noch lässt sich erahnen, wo die Sonne stehen müsste. Ein paar Krähen fischen irgend etwas aus dem Wasser, flüchten aber schnell auf die andere Seite des Dammes. Letzte Fussgänger sind noch unterwegs.
Die Fahrt geht weiter. Ich verlasse bald das Ufer der Aare, fahre dem Rhein entlang ein Stück aufwärts. Alles auf alt bekannten Radwegen. Schon seit meiner Abfahrt von zu Hause fällt mir die hohe Geschäftigkeit auf den Äckern und den Wiesen auf. Immer wieder kommen Traktoren mit riesigen Anhängern auf der Strasse oder gar den Radwegen entgegen. Auf den Wiesen wird das Stroh und das Gras gebündelt und zum Abtransport bereit gemacht. Ob da die Landwirte noch schnell möglichst viel ins Trockene retten wollen, bevor die Regenfront wieder alles nass macht?
Ich entschliesse mich, nicht über den Zurzacherberg zurück zu fahren, sondern erst ein Stück weiter vorne. So kann ich auf der welligen Strasse bis nach Mellikon den Durchschnitt noch ein bisschen in die Höhe drücken, bevor es dann via Wislikofen und Schneisingen über den Hügel ins Surbtal hinunter nach Niederweningen geht.
Ab dem Surbtal fahre ich dann über Höhtal zurück ins Limmattal. Die Strecke ist alt bekannt, ist es doch mein ehemaliger Heimweg vom nördlichen Ende der Stadt Zürich.
Erst jetzt werde ich von den ersten kräftigen Windböen erfasst. Erste Tafeln und Abschrankungen liegen schon am Boden. Doch es bleibt trocken. Den ersten Windböen folgen nicht einmal mehr weitere. Wenigstens vorerst.
472 HM | |||
---|---|---|---|
Grad |
22 Grad |