Um es vorweg zu nehmen: ich bin kein Freund und Anhänger von Singletrails oder Downhills. Dennoch aber interessieren mich auch nicht asphaltierte Strassen und Strässchen. Mit dem Rennrad auf Kieswegen oder sogar über gröbere Steine ist das so eine Sache.
Die Angst vor dem Plattfuss sitzt dann bei mir direkt im Nacken. So schwappte denn die Welle der Adventurebikes, der Cyclocrosser oder der Gravelbikes gerade rechtzeitig über den Atlantik nach Europa. Eigentlich ein Rennrad mit etwas breiteren Reifen, das würde sicherlich viele meiner Wünsche erfüllen können. Nicht zuletzt auch den, im Winter mit etwas breiteren Pneus, vielleicht sogar Spikes und einem Profil statt nur den profillosen Rädern unterwegs zu sein.
Der Kauf, die Lieferung kam gerade noch rechtzeitig vor den letzten Ferien in Leukerbad. Da hatte ich so richtig Gelegenheit, Strässchen und Wege zu fahren, hinauf und hinunter.
Wobei es diesen Weg hinunter ging. Oftmals im Schatten, das Gras war von der letzten Nacht noch nass. Montiert sind derzeit lediglich profillose Pneus. Es ging, das Hinterrad rutschte nur selten.
Das Rad ist ein Trek Domane mit Scheibenbremsen und Di2, also elektrischer Schaltung.
Wie schon bei meinen anderen Rädern gehört auch hier die GoPro an den Lenker.
Sie klickt auch hier alle 10 Sekunden ein Bild, und ist so für einen Teil der Bilder in diesem Weblog zuständig. Manchmal schiesst sie echte Schnappschüsse.
Besonders gefordert in so steilem Gelände sind ja die Bremsen. Die hydraulischen Scheibenbremsen ziehen richtig gut. Egal wie steil es ist, man braucht lediglich nur ein wenig an den Hebeln zu ziehen und schon spürt man die Verzögerung. Die Finger werden so auch während der kältesten Abfahrt nicht mehr gefühllos. Dies ist vor allem auf den Bergsträsschen sehr schön zu erleben, wenn alle paar Meter eine Wasserrille quer über die Strasse verläuft.
Besonders schön finde ich, dass die Bremsscheiben nicht glĂĽhend heiss werden. Bei mehreren “BerĂĽhrungsproben” mit der Hand auf der Bremsscheibe, war sie zwar gefĂĽhlt sehr warm, aber nie so, dass ich mir dabei die Finger verbrannt hätte.
Ebenfalls nicht mehr missen möchte ich die elektrische Schaltung. In Leukerbad, auf den steilen Wegen nach oben, musste ich zwar nicht sehr oft schalten, doch jedes Schalten sass perfekt. Klick und Zack, es war geschaltet. Nie nachziehen, oder korrigieren. Selbst bergab oder gerade aus. Man kann aus der aktuellen Trittfrequenz heraus einen Gang tiefer oder höher schalten, ohne dass man dazu für einen Moment den Druck auf die Pedale zu verringern braucht.
Selbst am letzten Sonntag, über 60 KM auf nassen Strassen und teils im strömenden Regen, weder die elektrische Schaltung noch die Scheibenbremsen sind irgendwie negativ aufgefallen. Das sonst übliche Knirschen wegen Sand auf den Felgen, blieb aus, die Bremswirkung als ob die Strasse trocken wäre. Auch unter diesen widerlichen Umständen gaben die Bremsen keinen Ton, kein Quitschen, nichts, von sich. Und die Schaltung einfach immer wieder Klick und Zack.
So macht Radfahren Freude, selbst im Regen.
HM | |||
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