Das Hotel lag direkt am Genfersee. Vermutlich hätte man eine tolle Sicht hinüber in die Savoyer-Alpen. Doch heute verhinderte der tiefhängende Nebel eine Weitsicht. Kurz vor Genf fanden tatsächlich ein paar Sonnenstrahlen den Weg in die Stadt. Bald nach Genf beginnt der Aufstieg auf den Mont Sion.
Keine allzu schwierige Rampe. Das happige Stück kommt auf der Passhöhe, wenn die Strasse links hinauf nach St. Blaise abzweigt. 11% zeigte das GPS an. Das schaffte ich gerade noch auf die kurze Distanz mit dem Anhänger. Dabei überfuhr ich für heute den höchsten Punkt bei etwa 850 Meter über Meer, knapp unterhalb der Schneefallgrenze, im beissenden Gegenwind, gespickt mit Graupel. Dieser Pass war denn auch zugleich das einzige Highlight des Tages.
Denn mit dem Anstieg auf die Passhöhe kam auch der Regen. Er begleitete mich danach fĂĽr die restlichen 70 Kilometer. Tiefhängende Wolken, kaum Aussicht auf irgend welche Anhöhen. Zwei Mal bin ich in einer rasend schnellen Abfahrt an wunderbaren alten BrĂĽcken ĂĽber das Tal vorbei gefahren. Das eine Mal erwartete mich auf der andern Seite eine “senkrechte” Wand. Da wollte ich die Geschwindigkeit mitnehmen. So blieb es heute bei dem einzigen Foto vom Mont Sion.
Die Routenplanung, der ich bisher folgte, begeistert mich mehr und mehr. Bereits durch Genf hindurch kam ich ohne irgend ein Problem. Durch Quartiere, manchmal aber auch auf mehrspurigen Hauptstrassen. Das selbe auch in Annecy. Dort fuhr ich oft auf Busspuren, manchmal sogar reserviert nur für Fahrräder und den Bus durch die verkehrte Richtung. Der Abstecher vom Mont Sion über St. Blaise wäre nicht notwendig gewesen. Aber sonst fahre ich häufig über Nebenstrassen, manchmal sogar ohne aufgemalte Streifen. Da muss ich mich halt einfach auf den violetten Strich auf dem GPS verlassen.
Im Moment regnet es immer noch. Mit fĂĽnf Grad fĂĽr unsere Verhältnisse schon fast im “warmen” Bereich. Leider dĂĽrfte auch die morgige Fahrt nochmals vom Regen begleitet werden. Winter halt, auch hier.
1893 HM | |||
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