Das Hotel heute Morgen in Aix-les-Bains offerierte ein Morgenbuffet, wie wir Radfahrer es mögen. Verschiedene Sorten von Brot, diverse Käse und Fleischsorten, diverse Jus, Müesli, Joghurt und die weichen Feingebäcke wie man sie in Frankreich ab und zu erhält. Kurz: ich habe mir den Magen fürstlich vollgeschlagen. Denn für heute hatte ich mir auch eine längere Tour vorgenommen, da das Gelände etwas flacher sein würde. Allerdings machte das Wetter nicht mit.
Schon bald war ich in Chambéry. Ein relativ flacher Weg entlang dem Lac du Bourget, später entlang dem Fluss Leysse. Chambéry passierte ich im störmenden Regen.
Danach folgte ein Passage hinüber ins Tal der Isère. Weit weg von den grossen Strassen, durch schmalste Dorfgässchen, etwas über dem Tal. Ein eher welliges Auf und ab, bis ich nach einer längeren und schnellen Abfahrt plöztlich vor der Ortstafel von Grenoble stand.
Der einzige Moment, während dem es heute nicht regnete. Dafür blies ein eiskalter Wind durch die Gassen. Ich liess meine Regenkleider vorerst noch an und behielt so die Wärme noch etwas zusammen. Nach dem mein GPS während der Abfahrt nach Grenoble auf der holprigen Strasse einen Aussetzer hatte, führte es mich aber anstandslos durch alle möglichen Gässchen an das andere Ende der Stadt, direkt auf den Radweg entlang der Isère.
Kaum aus der Stadt, war auch der Regen wieder da. Der Wind hatte sich dafĂĽr gelegt. Nachdem ich die letzten “Mittagsjogger” auf dem Radweg passiert hatte, wurde es leer um mich herum. Viele Kilometer, meist schnurgerader Weg, nur wenige Kurven, das Wassergeräusch am Renner und von den Rädern, ab und zu ergänzt durch das Geräusch von schäumendem Regenwasser auf der fast parallel verlaufenden Autobahn. Radfahren hat manchmal etwas Meditatives.
Aber auch dieser Weg hat einmal ein Ende. Heute in einer Baustelle. Jedenfalls musste ich über die Isère, hinüber auf die Autoroute du soleil. Die Verkehrsdichte etwa wie bei uns auf einer Kantonsstrasse, zu nachmittäglicher Zeit. Es ging.
Ab und zu zweigt mein Weg hinauf ĂĽber einen kleinen HĂĽgel. Meist dann wenn die Autoroute zu einer langgezogenen Kurve ausholt, lockte mich das GPS ĂĽber eine AbkĂĽrzung. An der Landschaft änderte nicht viel. Nussbäume ĂĽberall, vereinzelte Höfe, bei welchen man NĂĽsse oder Nussöl, bei einzelnen noch ergänzt mit “biologique” hätte einkaufen können. Und natĂĽrlich, Regen ohne Ende.
In einem, vielleicht sogar dem einzigen, Bushäuschen machte ich eine kleine Rast, dabei entstand auch dieses Foto einer Nussbaum-Plantage.
Nach dem heutigen Tag frage ich mich, ob der viele Regen hier normal ist. Denn einige der Bäume stehen in knietiefem Wasser, fast jedes Rinnsal ist bis oben hin gefüllt. Auf den Wiesen die grössten Wasserlachen. Allfällig abzweigende Strässchen sind meist er matschige Spuren in der Landschaft.
Das viele Wasser setzte bereits gestern Abend meinem GPS arg zu. Zwar konnte es die Strecke noch sauber aufzeichnen, doch für die Navigation war nur noch der violette Strich, ohne unterlegte Karten mehr auf dem Bildschirm sichtbar. Heute sind die aufgezeichneten Tracks zwar als Datensätze im GPS sichtbar, doch offensichtlich unbrauchbar, denn Garmin kann sie nicht lesen. Zudem fror auf den letzten 10 Kilometern die Navigation ein. Nur noch der Richtungspfeil war sichtbar, keine Strassen, keine Karte, kein violetter Strich mehr. Der Richtungspfeil zeigte zudem in eine eher willkürliche Richtung. Das einzige was noch funktionierte war, die Anzeige, dass ich mich meinem Ziel nähere, wenigstens das.
Da ich mich streng an die geplante Vorgabe gehalten habe, habe ich deshalb die heutige Strecke als Grafik aus BaseCamp, meinem Planungstool, zusammengebastelt.
1079 HM | |||
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