Überraschenderweise zeigte das Thermometer heute Morgen in Cambrils / Tarragona doch nur noch 5 Grad an. Dazu lag ein Dunst über der Gegend, nicht unähnlich zu unserem bekannten Nebel, wenn auch nicht so unfreundlich nass und kalt. In dieser noch kühlen Zeit erkurbelte ich bereits die erste kleine Passhöhe. Immerhin 145 Meter über Meer.
Es dauerte bis gegen 10 Uhr, bis sich dieser Dunst aufgelöst hatte, doch dann wurde es rasch wärmer. Das GPS meinte am Nachmittag sogar bis weit über 20 Grad. Ich getraute mich aber dennoch noch nicht, in kurz / kurz zu fahren. Denn einerseits muss ich mir erst einmal noch Sonnencrème beschaffen und andererseits kühlt der Fahrtwind doch immer noch recht ab. Vor allem bei dem stetigen Auf und Ab.
Die Strecke führte heute wieder durch eine abwechslungsreiche Geographie und Natur. Auf den Schnellstrassen komme ich zwar zügig voran, bin dann aber doch froh um ein bisschen Abwechslung durch Städte, Quartiere oder einmal sogar auf dem Sand dem Meer entlang. Getraue mich gar nicht daran zu denken, wie das gewesen wäre, hätte auch heute das Meer so geschäumt wie noch kürzlich.
Bei einer dieser Gelegenheiten kam ich auch erstmals an einer ganzen Gruppe von blühenden Mandelbäumen vorbei.
Etwa ab der Hälfte meiner heutigen Strecke, l’Ampolla, entfernte ich mich wieder vom Meer und fuhr ĂĽber das Delta des Ebro. Ein riesengrosser Fluss, der wohl halb Nordspanien entwässert. Das Delta scheint mir denn auch ausserordentlich fruchtbar zu sein. Den Fluss selber ĂĽberquerte ich in Amposta ĂĽber eine imposante BrĂĽcke.
In meinem Empfinden ruft sie Erinnerungen an die Via Augusta wach. Tatsächlich fahre ich nur wenig später an einem Kreisel vorbei, in dem ebenfalls möglicherweise ein Bezug zu Römern und alten Verkehrswegen genommen wird.
Es mag Zufall sein, oder hat möglicherweise doch einen Zusammenhang mit dem vorhin überquerten Fluss Ebro. Aber es sind fast keine Laubbäume oder Tannenbäume oder Pinien mehr vorhanden. Auf einmal ist die Vegetation viel eingeschränkter, viel mehr auf Trockenheit eingestellt. Palmen in allen Grössen, Olivenbäume und scheinbar ganze Kulturen von Bonsai-artigen Bäumen und Gewächsen säumen den Strassenrand. Auch Mandeln und Orangen, die ja anscheinend auch mit relativ wenig Wasser auskommen können, sind jetzt vermehrt und in grösseren Pflanzungen anzutreffen.
Habe ich da eventuell wieder eine unsichtbare Grenze ĂĽberfahren?
Sichtbar hingegen war der Wechsel aus der Region Katalonien in die Region Valencia. AngekĂĽndigt mit einer grossen Tafel neben der Strasse. Kurz nach dem ich nach dem Delta des Ebro wieder ans Meer zurĂĽckgekehrt bin.
687 HM | |||
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Grad |
15 Grad |
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