Von der gestrigen “Bergankunft” dirigierte mich das GPS zuerst wieder hinunter in die Ebene. Es dauerte allerdings seine Weile, diese holprige, geflickte, steile Strasse schadlos hinunter zu gelangen. Danach gings auf die andere Seite der Ebene, nochmals kilometerlang durch Orangenplantagen.
Doch mit dem Näherrücken der Berge, standen dann doch gelegentlich Olivenbäume oder wieder Mandelbäume entlang des Wegrandes. Schon bald war ein erster kleiner Hügel zu nehmen. 200 Meter über Meer zeigte das GPS. Ich fuhr durch Xativa. Ich staunte nicht schlecht, dass da mitten im Strassenkreisel ziemlich grosse Wasserspiele sprudelten.
Auch fuhr ich an einer Art Kanalsystem vorbei, wie wir so ähnliche Sachen schon mal bei den Römern gesehen haben. Auf dem Berg, nahe der Stadt standen Burgen, vielleicht auch Ruinen. Hinter der Stadt richtiger Wald, meist Föhren. Ich löste das Rätsel am Abend, während dem Schreiben dieses Beitrages.
Ein Blick in Wikipedia verrät nämlich: … XĂ tiva wurde einst von den Iberern gegrĂĽndet. Nach den Römern und den Mauren eroberte 1244 Jaime I. von Aragon die Stadt und schuf dort ein bedeutendes Archiv. Bis Anfang des 18. Jahrhunderts erlebte die Stadt ihre groĂźe BlĂĽtezeit. BerĂĽhmt ist XĂ tiva deshalb, weil hier um 1150 das erste Papier auf europäischem Boden durch die Mauren hergestellt wurde. …
Weiter ist auch zu finden: … Die Burg (El Castillo) erstreckt sich ĂĽber den gesamten RĂĽcken des sĂĽdlich der Altstadt gelegenen Berges Vernissa. Hier finden sich Ăśberreste aus fast allen Epochen spanischer Geschichte, von den Iberern ĂĽber die Römer und Mauren bis hin zur Gotik. SĂĽdlich des Burgberges liegt das Tal und der Ortsteil Bixquert. Die verwinkelte, arabisch anmutende Altstadt am FuĂźe des Vernissa mit zahlreichen historischen Gebäude und Palästen sowie Kirchen und Brunnen steht komplett unter Denkmalschutz. …
Es gibt Sachen, da stolpert man manchmal einfach darüber. 🙂
Nach dieser ersten kleinen Anhöhe, ging es ins nächste Tal hinunter. Die Strassen wurden immer schlechter, buckliger, verwinkelter. Das GPS zeigte kaum eine Neigung an, und doch ging es ganz leicht aufwärts, manchmal sogar mit einem leichten Gegenwind. Die Gegend irgendwie trostlos, wieder nur noch Gebüsch, vielleicht noch ein paar Rebenstöcke. Wie zur Aufmunterung, fahre ich dabei wieder einmal an Mandelblüten vorbei.
Noch ein paar Mal holpert es kräftig, bevor ich wieder auf eine bessere Strasse gelange. Ontinyent, die Ortschaft steht schon lange auf den Tafeln entlang der Strasse. Der Hügelzug kommt immer näher, noch hoffe ich, dass ich da nicht darüber muss.
Aber es gibt kein Entrinnen mehr. Die Neigung hält sich dann allerdings in kleinen Grenzen. 4 – 7 % mag ich auch mit dem Anhänger hinaufkurbeln. Zudem ist es in dem engen Tal heute sehr kĂĽhl. Die Strasse ist sehr schön, es rollt trotzdem nicht schlecht. Es sind zudem nur noch gut 300 Höhenmeter bis zur Passhöhe. Passtafel gibt es leider keine.
Die Belohnung fĂĽr all das Geholper der Fahrt am Morgen und diese Passhöhe, darf ich dann aber sofort auch mitnehmen. Von der “Passhöhe” hinunter bis zu meinem Hotel von heute, folgen gut 20 KM schönste, saubere Strasse. Ab und zu unterbrochen durch einen Kreisel. Praktisch alle kleinen Gegensteigungen kann ich dank dem teils kräftigen RĂĽckenwind auf der grossen Scheibe nehmen.
Wie heftig der RĂĽckenwind blies merke ich erst, als ich fĂĽr dieses Foto anhalten will.
1161 HM | |||
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17 Grad |