Gestern, die Fahrt in der Regenpause, es wäre nur ein kleiner Umweg gewesen, doch niemand hatte wirklich Lust auf einen Abstecher zu den Artischocken. So entschloss ich mich heute, dort nochmals vorbei zu schauen. Immerhin war die Wetterlage etwas sicherer und die Strassen grösstenteils auch trocken.
Ich kehrte die Runde um. Fuhr zu erst nach Mojacar Playa. Der ehemalige Wasserkreisel wurde vor kurzem umgestaltet. Man hat jetzt dem Indalo, dem Wahrzeichen der Gegend, einen gebührenden Platz gemacht. Vielleicht etwas schlicht, aber unübersehbar steht er mitten auf einem der grösseren Kreisel hier an der Küste.
Danach fuhr ich ins Hinterland. Eigentlich nur die Strecke von gestern, aber umgekehrt. So kam ich dann am Eingang in die Orangenplantage vorbei, kurbelte dort ein paar Kilometer hinauf und wollte mir die blĂĽhenden Artischocken anschauen.
Zu meinem Erschrecken, waren da kaum Blüten anzutreffen. Von Schilderungen anderer Kollegen im Hotel, hatte ich erwartet, hier ein blühendes Feld zu sehen. Statt dessen fand ich viele grosse, teils halb geöffnete Artischocken. Sucht man in Wikipedia nach der Artischocke, so wird sie zwar als Nahrungsmittel, für bestimmte Situationen auch als Heilpflanze beschrieben. Es wird beiläufig erwähnt, dass sie zwar violett blühen würde, wenn sich nicht geerntet wird, aber nicht wofür sie sich blühend eignet. Ob da vielleicht Gärtnereien die Blume gerne als Dekomaterial verwenden?
Nach längerem Suchen fand ich dann doch noch ein fotowürdiges Exemplar.
Ganz in der Nähe befinden sich auch teils riesengrosse Gebilde von Ohrenkakteen. Lange Zeit schien sich da kaum etwas zu verändern. Abgebrochene Teile lagen herum. Der Rest schien verdorrt, ausgetrocknet zu sein. Erst seit dem letzten Regen von vor ein paar Wochen, kam Leben in diese merkwĂĽrdigen, verholzten Gebilde. Ăśberall trieben “ohrenförmige” runde Teile aus den Stämmen. Manchmal auch auf den Ohren selber, entstanden weitere Ohren. Vermutlich durch den Regen begĂĽnstigt entstanden jetzt auch BlĂĽten.
Ob es daraus einmal Kakteenfeigen geben wird?
Es fielen nun doch ein paar Regentropfen. Ich beeilte mich auf dem Rückweg ans Meer und zurück ins Hotel. Die Strassen blieben trocken. Auch der Regen hat sich dann doch nicht über meinem Weg entleert. Ich kehrte trockenen Rades wieder mit ein paar Fotos von weiteren Früchten aus der Orangenplantage zurück. Längst wachsen nämlich nicht nur Orangen und Zitronen, sondern auch Oliven, Mandeln, Artischocken und Kakteen. Eine scheinbar richtig fruchtbare Gegend.
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