Ayna, die kleine Ortschaft in der Schlucht. Ich kam gestern durch eine Schlucht hinunter zu dieser Ortschaft. Sie hat zwar eine Strasse weiter durch die Schlucht in die Ebene hinaus, doch mein Weg fĂĽhrte gleich vom Hotel weg mehrere Spitzkehren hinauf, und durch eine andere, enge Schlucht.
Wenn der riesen grosse Stein vor dem Hotel vielleicht noch an unseren Teufel-Stein in der Schöllenen erinnert, so war die Schlucht meiner Weiterfahrt zwar enger, aber derart mit Schutzmauern für die Strasse verbaut, dass ich mir ein Foto erspart habe.
Nach einer ersten erreichten Anhöhe flachte die Strasse etwas ab. Es ging aber dennoch etwa 20 Kilometer wellig weiter, über eine Art Hochebene. Wobei die Kuppen der Wellen in der Regel mit Föhren- und Pinienbäumen bewachsen waren. In den Tälern standen wieder Mandelbäume und etwas weniges an Olivenbäumen. Am Horizont, fast rundherum, drehten Windräder.
Aber auf einmal, auf der Kuppe der letzten Welle, wechselte die Landschaft plötzlich. Eine weite Ebene öffnete sich überraschend.
Ab jetzt ging es fast nur noch abwärts, ohne erwähnenswerte Gegensteigungen. 35 Kilometer bis nach Albacete. Vor allem gegen die Grossstadt hin, fast nur noch schnurgerade Strassen. Glücklicherweise hatte ich ein bisschen Rückenwind.
Als einer der wenigen Höhepunkte auf dieser Talfahrt war wohl der Felsbrocken bei “Penas de San Pedro”. Ich vermute mal, dass auf diesem Berg eine Burg stand. Mauern und Ăśberreste von Gebäuden legen so etwas nahe. “Penas”, Berg/Fels, im Namen der Ortschaft: Es war tatsächlich weitherum der einzige, alles ĂĽberragende Punkt in dieser flachen Ebene.
Auf der weiteren Fahrt über das flache, leicht abfallende Gelände, wurde ich mehrmals von anderen Radfahrern überholt, oder sie kreuzten meinen Weg. Ob da ein paar ihr Training um die Mittagszeit, auf dieser Strasse absolvieren?
Entlang der Strasse standen wieder vermehrt Getreidefelder. Sogar ein Feld mit noch kleinen Maispflanzen habe ich gesehen. Auch Bewässerungsanlagen, wie man sie vielleicht in Zusammenhang mit riesigen Getreidefeldern kennt, standen herum. Salatfelder säumten meinen Weg, wobei die Salatfelder von Andalusien im Vergleich dazu, gerade als sehr klein bezeichnet werden müssten.
Bald nach dem Flugplatz beginnt die Grossstadt Albacete.
Mit schönen, grossen und grünen Parks mit richtig viel schattenspendenden Bäumen, mit Wasserspielen, aber auch mit viel Verkehr, verstopften Strassen, heulenden Sirenen von Polizei und Krankenwagen. Baustellen. Ich frage mich, wo die Autos plötzlich alle her sind. Mal abgesehen von grösseren Ortschaften wie Lorca (Andalusien am Sonntag) habe ich in der Zwischenzeit wahrscheinlich keine 100 fahrenden Autos gesehen. Während immerhin 3 Tagen Radfahren auf schönsten, und teils auch recht breiten Strassen.
Die heutige Strecke ist etwas kurz geraten. Ich hatte eigentlich vor, meine erste Via Verde von Alcaraz nach Albacete zu befahren. Die Fahrt auf der Via Verde wären gut 80 KM gewesen, die Hinfahrt nach Alcaraz nochmals über 60 KM. Alles zusammen gut 140 KM mit etwas über 2000 Höhenmeter. Nebst der Fahrt auf vorwiegend unasphaltierten Strassen (Via Verde) war mir dies mit dem Anhänger zu viel. Ich wollte die Strecke aufteilen und suchte mir ein Hotel. Aber da war nichts, was mir gepasst hätte. Also suchte ich mir eine Alternative, den direkten Weg nach Albacete.
Bei der heutigen Planung der Fahrt zur nächsten Via Verde in Teruel “erzwang” die Hotelsituation auch wieder eine Routenänderung. Es scheint, also ob die Hotelsuche durch das Hinterland, deutlich schwieriger ist, als der KĂĽste (oder den Autobahnen?) entlang. Mal sehen, wie sich das weiter entwickelt.
537 HM | |||
---|---|---|---|
Grad |
27 Grad |
2 Kommentare
Schreibe einen Kommentar →