Auf dieser letzten und 19. Etappe des Heimweges von Spanien war das morgendliche Ritual mit Morgenessen, einpacken, aufladen und abfahren schon längst zum Ritual geworden. Der Weg führte anfänglich weiter durch den Gemüsegarten der Schweiz, dem Seeland, das Gebiet um Murtensee und Bielersee.
Die Gewitter der letzten Nacht hatten ein paar grosse Wasserlachen und Schlammstrecken zwischen den GemĂĽse- und Salatfeldern hinterlassen. Nicht jeder PfĂĽtze konnte ich ausweichen. Es dauerte nicht lange, so hatte mein Gespann mehr Dreck auf diesen paar Kilometern aufgeladen, als auf der ganzen Strecke von Spanien herauf bis hierher. Doch auch das konnte mich nicht mehr aufhalten. Zu nahe war das Ziel, der “Stallgeruch” zog mich förmlich nach Hause.
Ein paar eher kleinere Hügel waren während der Überquerung des Mittellandes noch zu bewältigen. Heute schienen die Kilometer besonders leicht unter den Rädern durchzurauschen. Streckenweise durfte ich sicherlich von einem leichten Westwind (Rückenwind) profitieren. Schon bald überquerte ich die Aare bei Solothurn.
Spätestens jetzt hätte ich die Navigation am GPS abstellen können. Es ging jetzt alles über bekannte Strassen. Dem Jurasüdfuss entlang über Olten und Aarau, die einfachste und vielleicht auch die flachste Strecke. In Oensingen am Bahnhofkiosk zum Mittagessen noch ein Sandwich und eine Cola gekauft, wie schon manchmal wenn ich von dieser Seite nach Hause fahre.
Dann, im Verlaufe des Nachmittags, das vertraute Ortsschild:
Nach 19 gefahrenen Tagen, 2040 KM und 23’000 Höhenmetern, fast von der sĂĽdlichsten Ecke von Spanien, ĂĽber die westlichen Pyrenäen, quer durch Frankreich und die Schweiz, unfallfrei und pannenfrei angekommen.
Aber nicht nur das: Ich habe Brugg am 5. Februar mit dem Rad in Richtung Spanien verlassen, es schneite. Die Hinfahrt nach Spanien, viele hundert Kilometer im Regen, elf wunderbare Wochen unter andalusischer Sonne als Guide für Gäste von Eitzinger Sport auf dem Rennrad, dann die Rückfahrt von Spanien, teils unter brütender Hitze.
Nach vier Monaten, 10’000 KM und ĂĽber 120’000 Höhenmetern auf dem Rennrad, ist der Kopf voll von Erlebnissen und EindrĂĽcken.
846 HM | |||
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23 Grad |
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