Heute wollte ich wieder einmal eine längere Fahrt unternehmen. Vielleicht würde ja auch die Höhe etwas die Hitze von diesem heissen Tag nehmen. Da bietet sich in der Nähe das südliche Ende des Schwarzwaldes an. Kurz nach der Grenze zu Deutschland gibt es mehrere Möglichkeiten in die Höhe zu kommen. Heute wählte ich die Fahrt durch das Tal der Schlücht.
Die Einfahrt über Gurtweil macht aus der ziemlich breiten Ebene ein immer enger werdendes Tal. Bald hat das GPS Mühe mit seinen Satelliten, so dicht stehen die Felswände beieinander. Doch mit der Zeit wird es steiler. Richtig steil wird es einen Moment lang nach der Abzweigung bei Riedersteg. Doch so gelangt man auf eine Anhöhe. Spätestens nach Hürrlingen lohnt sich auch der Blick zurück in die Schweiz.
Es muss wohl ziemlich föhnig sein, wenn sich der Alpenkamm derart überhöht zeigt.
Die Fahrt geht anschliessend hĂĽgelig weiter, immer leicht aufwärts. An schmucken Dörfchen und Häuschen komme ich vorbei. Irgendwo läutet gerade eine Kirchenglocke die Mittagszeit ein. Am Strassenrand, der hier noch nicht gemäht ist, stehen noch die gelben Blumen. Es schmeckt noch ein bisschen nach FrĂĽhling. Wobei die Temperatur auch auf dieser Höhe schon ganz Nahe an der 30-Grad-Grenze ist. Bald gelange ich nach Rothaus. Das Brauereigelände ist schon von weitem sichtbar. “GefĂĽhlt” wird es jedesmal grösser, wenn ich hier vorbei fahre.
Ich fotographiere aber dennoch nicht den Bierwagen, der im riesengrossen Strassenkreisel steht. Die beiden Tannzapfen haben es mir heute mehr angetan.
Wobei ich nicht weiss, ob es die Tannzapfen oder die, in der Luft aufgehängte Kette ist, was mich mehr fasziniert.
Nach einer zĂĽgigen Abfahrt und ein paar Kilometern Geradeausfahrt, gelange bereits bei Seebrugg an den Schluchsee.
Jede Menge parkierte Autos stehen herum. Badende im Schluchsee gibt es aber kaum. Das Restaurant “Gleis 6”, welches ich schon bei meiner letzten Fahrt vermisste, scheint nun wirklich definitiv aufgehoben zu sein, ob wohl alle Hinweistafeln und Beschriftungen noch da sind. Egal, ich fahre weiter, ein StĂĽck auf der B500, dann auf dem schönen Radweg parallel zur Hauptstrasse. Hinunter bis nach Häusern, wo ich die Abzweigung nach Sankt Blasien und später ins Albtal nehme.
An der hier gestauten Alb verzehre ich mein Mitgebrachtes, mache eine kurze Pause und studiere dazu die Tafel mit den verschiedenen Staustufen vom Schluchsee bis hinunter nach Waldshut. Da liefert auch der Stausee im Albtal einen Beitrag an die Produktion von Elektrizität.
Das Albtal fasziniert mich immer wieder. Im oberen Teil ist es noch einigermassen flach. Leicht abfallend geht es durch ein paar Dörfer hindurch, viel Wald beidseits der Strasse. Es sind die Abschnitte mit den grossen Steinen, statt der metallenen Leitplanken an der Strasse, welche mich faszinieren.
Diese Steine erinnern mich immer wieder an grosse Alpenpässe.
Der unterste Teil des Albtales ist noch gesperrt. Nach einer kleinen Gegensteigung mit einer Spitzkehre gelange ich dann doch noch in eine schöne Abfahrt hinunter nach Albbruck.
Den Rhein überquere ich noch vor dem Elektrizitätswerk und gelange so über eine Fussgängerbrücke zurück in die Schweiz und nach Schwaderloch. Ich fahre noch ein Stück den Rhein abwärts bis nach Etzgen und lege zum Schluss noch die Rampe zur Bürensteig unter die Räder.
Nach Remigen geht es noch um das Villigerfeld an die Bözbergstrasse und schon kann ich bald die Aare, ebenfalls auf einem Fussgängersteig, aufgehängt unter der Eisenbahnbrücke zum Bözberg, überqueren.
Ob es in der Höhe, am Schluchsee und am Stausee der Alb kühler war? Vielleicht, doch habe ich das nicht wirklich wahrgenommen. Zeigte doch das GPS als Durchschnittstemperatur für den ganzen Tag immerhin 29 Grad an.
1291 HM | |||
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Grad |
29 Grad |