Am Sonntag sind wir nach einer langen Zugfahrt hier oben, in Norddeich, Niedersachsen, schon fast in Reichweite der Niederländisch / Deutschen Grenze angelangt. Unser erster Ausflug heute galt der Insel Langeoog, eine der Inseln, welche hier in einer Reihe in der Nordsee dem Festland vorgelagert sind.
Während der Fahrt mit dem Bus nach Bensersiel, der Ortschaft, wo wir mit der Fähre nach Langeoog gebracht werden, erfahren wir viel ĂĽber die Entstehung dieses “Marschlandes”. Der Kampf zwischen Meer und Mensch, wie dem Meer immer mehr Festland abgerungen wird, wie es ĂĽber Jahrzehnte immer besser bewirtschaftet werden kann, aber auch darĂĽber, dass halt schon mal die eine oder andere Sturmflut das flache Land wieder ĂĽberspĂĽlt. Umgekehrt soll aber das Regenwasser oder allfälliges anderes Hochwasser aus dem Hinterland auch noch den Weg ins Meer finden.
Nach der Überfahrt mit der Fähre auf die Insel Langeoog werden wir dort mit der Inselbahn am Hafen abgeholt und in die Ortschaft gefahren.
Die Insel ist verkehrsfrei. Keine Autos, ausser im Bereich des Hafens ein paar Traktoren für die schweren Anhänger von der Fähre. Der Rest sind Fahrräder. Radverleih ist hier ein blühendes Geschäft.
Wir teilen unsere Wanderung eigentlich in zwei Teile ein. Während des ersten Teils bewegen wir uns fast immer hinter und auf den Dünen. Meist auf guten Wegen, oft sogar ausgelegt mit Platten. Weil es sehr darauf ankommt, die Grasnarbe nicht zu verletzten, kann und darf der Weg auch nicht verlassen werden. Der Untergrund ist ausschliesslich Sand. Eine Verletzung der nur dünnen Gras- und Humusschicht führt sofort dazu, dass der darunterliegende Sand vom meist heftigen Wind, sofort weggetragen wird. Rinnen entstehen, Sand wird weggetragen und anderswo wieder aufgehäuft. Die Dünen würden sich noch rascher bewegen als sie dies ohnehin schon tun.
Ab und zu gelangen wir auf eine DĂĽne und kommen damit auch zu einer schönen Aussicht. Zu dieser Zeit zieht sich das Meer gerade zurĂĽck. Auch ein Besuch auf der “AussichtsdĂĽne”, dem höchsten Punkt der Insel, immerhin 21 Meter ĂĽber Meer, ist einer der Programmpunkte. Nach einigen Treppenstufen haben wir auch das geschafft.
Für den Rückweg bewegen wir uns dann meist direkt auf dem Sand, dem Meer entlang. Wobei, das Meer meist vielleicht noch 100 Meter weiter nördlich ist. Zu diesem Zeitpunkt, es ist jetzt knapp vor 14:00 Uhr, ist die Phase der Ebbe bereits abgeschlossen, die Flut setzt ein. Es ist der Moment, bei dem nun die allermeisten Wasserlachen und Ablaufrinnen ausgetrocknet sind. Der kräftige Wind bläst heute den Sand von den Dünen gegen das Meer herunter und hilft so zusätzlich, die Wasserlachen noch auszutrocknen.
Einige Kilometer kämpfen wir uns so gegen den Wind wieder zurück, bevor wir kurz vor Langeoog den Sandstrand über eine dieser Dünen verlassen, allerdings nicht ohne noch einen Blick zurück zu werfen.
Die noch verbleibende Zeit, bis uns die Inselbahn wieder zur Fähre zurück bringt, nutzen wir noch für eine kleine Stadtbesichtigung von Langeoog.
HM | |||
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