Nach den Wanderferien habe ich mich heute zum ersten Mal wieder aufs Rad gesetzt. Die Beine waren schon seit längerer Zeit etwas kribbelig. Das Wetter wollte auch mitmachen. Am Anfang noch etwas kühl und windig, doch im Verlaufe der Fahrt wurde es immer schöner und auch wärmer.
Ursprünglich wollte ich das Schenkenbergertal hinauf und über die Staffelegg, dann das Fricktal hinunter bis zum Rhein. Doch die Strasse ist immer noch gesperrt. Kurzerhand entschied ich deshalb, noch ein paar Kilometer im Aaretal zu bleiben und dann über die Saalhöhe zu fahren. Da war ich auch schon eine ganze Weile nicht mehr.
Angelehnt an ein Sprichwort, kam der Appetit heute beim Essen. Nach der Abfahrt von der Saalhöhe wollte ich nun doch nicht zurück ins Fricktal und direkt an den Rhein hinunter. In Kienberg nahm ich deshalb die Abzweigung nach Anwil. Einen kleinen Hügel hinauf, doch danach ging es lange und fast nur noch abwärts. Sissach die erste grössere Ortschaft und später Liestal. Ich fand einige gute Radwege, die zwar meist parallel, aber doch mit einigem Abstand zur Hauptstrasse, hinunter führten.
In Augst, also schon fast am Rhein, stand ich dann plötzlich vor dem ehemaligen römischen Amphitheater.
Den Plakatwänden nach zu schliessen, dürfte hier gerade im Sommer, einiges los sein. Zum Beispiel Publikumsgrabungen, Open air und Backen vom Korn zum Römerbrot.
Ich rollte noch etwas weiter und fand dann in der Umgebung von Rheinfelden ein schon fast lauschiges Plätzchen für eine kurze Pause.
Das braune Wasser des Sees irritierte dann aber doch ein bisschen. Ob da vielleicht die Unwetter der letzten Tage Schuld daran sind? Oder ob es schlicht und einfach nur ein Tümpel ist? Wie auch immer. Das Bänklein war gut im Schatten platziert und bot eine Aussicht fast über den ganzen See.
Ab Rheinfelden bin ich bei anderen Gelegenheiten schon ein paar Mal nach Hause gefahren. Ich habe dazu immer die Hauptstrasse gewählt. Doch heute wollte ich mich ausschliesslich an die Radroute Nummer 2, die Rheinroute, halten.
Bald nach diesem See zweigt sie ab, geht an den Rhein hinunter. Vieles sind Waldwege, nicht asphaltiert, aber hart gefahren. Es holpert zwar, man kommt nicht so rasch vorwärts, aber es ist echt abwechslungsreich. Gut ausgeschildert, viele Kurven. Mal ist der Wald etwas dichter, mal scheint die Sonne durch. Ich komme an einigen lauschigen Plätzchen vorbei. Die zwar die meisten von Badegästen besetzt sind. Ab und zu geht es aber auch über die offene Wiese.
So entdecke ich zum Beispiel die beiden Türme der ehemaligen Rhein Salinen in der Nähe von Riburg.
Seit dem ich mir vor bald einem Jahr dieses Adventurebike gekauft habe, bin ich nicht mehr so abgeneigt, manchmal den Wegweisern zu den Radwegen zu folgen. NatĂĽrlich holpert es auf nicht asphaltierten Strassen. Aber meine Angst vor PlattfĂĽssen ist weg. Auch das Fahren auf nicht asphaltierten Strassen geht recht gut, jedenfalls dann, wenn der Kies nicht gerade Zentimeterhoch herumliegt. Und vor allem: ich komme so immer wieder an neuen Ecken vorbei und entdecke immer mal wieder etwas Neues.
Übrigens die Radroute Nummer 2, die Rheinroute, trifft in Mumpf und später nochmals in Stein-Säckingen kurz die Hauptstrasse, führt aber sonst immer auf separaten, meist kleinen Wegen, meist auch asphaltiert, fast immer in Griffnähe des Rheins aufwärts.
In Etzgen verlasse ich die Route und fahre ĂĽber die BĂĽrensteig nach Hause.
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