Es war schon bedenklich schwarz ĂĽber dem Jura, als ich mich auf das Rad setzte. “Ein paar Kilometer nur, nach SĂĽden wird es wohl gehen”, war mein einziger Gedanke. Ich wollte keine Zeit mehr verlieren, fuhr auf dem kĂĽrzesten Weg in Richtung der letzten hellen Stellen am Himmel. Die Barriere am Bahndamm war heute extrem lange geschlossen. Um den HĂĽgel mit der Habsburg herum, ein paar Kurven durch Quartiere und entlang dem Waldrand, ich kam unter der Autobahn durch auf das offene Feld.
Ein ängstlicher Blick auf das Niederschlagsradar. Im Norden, über dem Jura, kam das Gewitter schneller vorwärts, als in südlicher Richtung. Ich scheine vorerst die richtige Richtung erwischt zu haben, auch wenn es hier nicht viel heller aussieht als hinter mir.
Ich gab mir noch eine Stunde Zeit, das reicht vielleicht, um noch trocken nach Hause zu kommen.
Nach dem Birrfeld bog ich gleich links weg, hinĂĽber ins Reusstal. Nach Mellingen noch etwas sĂĽdlich bis Stetten, doch dann machte ich kehrt.
Es war schwĂĽl, schon die ganze Fahrt. MerkwĂĽrdig warm, keine Sonne, kein Wind. MerkwĂĽrdigerweise auch kaum Ungeziefer in der Luft.
Zu geniessen gab es kaum etwas. Es war einfach nur eine Fahrt um die Beine zu bewegen, eine Fahrt für die Statistik. Zwischendurch immer wieder der Blick an den Horizont, in Richtung nach Hause, an den Jura, und an die schwarzen Wolken. Langsam zogen sie immer weiter östlich, immer näher an mein Ziel.
Einzelne Tropfen fielen. Doch dabei blieb es auch, bis zum Schluss. Ich war zu Hause, als der Regen kam. Ein Landregen. Der Donner grollte weit weg. Das, was das Niederschlagsradar prognostiziert hatte, alle die gelben, roten und violetten Flecken, der Starkregen, blieb aus. Wenigstens auf unserer Seite des Bruggerberges.
301 HM | |||
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23 Grad |