Während den Fahrten in den letzten Tagen hatte ich ja mehrmals Glück mit den Niederschlägen und den Gewittern. Ich bekam höchstens ein paar Tropfen ab, oder musste nur kurz unterstehen. Heute war diese Glückssträhne zu Ende.
Als ich mich zu Hause auf das Rennrad setzte, war es eigentlich nur über dem Reusstal nicht schwarz am Himmel. Lange Zeit, bis fast nach Bremgarten konnte ich sogar unter der Sonne unterwegs sein. Rechts und links von mir schoben sich die Wolkenbänke immer näher heran.
Doch es kam der Moment, dass ich meinen Heimweg antreten wollte. Ich fuhr nach Bremgarten ĂĽber die Reuss und wechselte hinĂĽber ins BĂĽnztal. Von der einen schwarzen Wolke erwischte ich nur noch die letzten Regentropfen, das Gewitter mit Blitz und Donner krachte dann schon in meinem RĂĽcken und zog weiter.
Ich kam in die Ebene hinunter und rollte gerade in Richtung Wohlen einen ersten Teil des Bünztales hinunter. Lange glaubte ich, dass es mir gelingen könnte, vor der heranziehenden Wolke durchzukommen.
Ich schaffte es, noch durch Wohlen hindurch zu fahren und den Radweg, entlang der Bünz zu finden. Es wurde rasch immer dunkler, in den Waldpartien wird es auch in der Nacht kaum dunkler sein. Und plötzlich war sie dann da, die Wolke, mit ihren Niederschlägen. Es dauerte nur wenige hundert Meter, bis das Wasser den Weg in die Schuhe gefunden hatte.
Ich verzichtete darauf, in den gefüllten Schuhen, im nassen Gras, unter einem tropfenden Baum, das Ende des Regens abzuwarten. Ich fuhr durch. Anglikon, Dottikon, Hendschiken flogen an mir vorbei. In Othmarsingen liess der Regen endlich etwas nach, in Möriken waren die Strassen schon fast wieder trocken und in Wildegg, im Aaretal fuhr ich auf die trockene Strasse, etwa 15 Kilometer nach dem Beginn dieses Regengusses.
Und wie so oft in den letzten Tagen mit all diesen zahlreichen Schauern und Gewittern: es war auch diesmal “nur” eine einzelne Regenzelle, mit einem ziemlich klaren Anfang und Ende, die da durchs Land zog. Zugegeben, eine Regenzelle in einer langen Kette weiterer kleinerer und grösserer Regenzellen.
Leider dauerte die Fahrt unter der Sonne bis nach Hause ein bisschen zu wenig lange, sonst hätten sicher wenigstens die Kleider noch ganz trocknen können.
646 HM | |||
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15 Grad |