Der Sommer ist vorbei, der Herbst steht vor der Türe. Sicher könnte noch das eine oder andere grössere oder schönere Erlebnis dazu kommen. Doch ich glaube, mein persönliches Top-Erlebnis durfte ich dieses Jahr bereits in der ersten Hälfte des Jahres erleben.
Zwei mal 2000 Kilometer auf dem Rad. Einmal vom Winter in den Frühling und das zweite mal vom südlichen Sommer in den nördlichen Sommer.
Einmal bei Regen und Schneefall gestartet, …
… ab den Pyrenäen dann gelegentlich auch mal Sonne und etwas Wärmer. Das zweite Mal bei hochsommerlichen Temperaturen im SĂĽden gestartet, …
… gekurbelt, gelitten und gefahren bei andauernder Hitze und im Norden im Sommer angekommen.
Einmal auf dem direktesten Weg, manchmal dem Meer entlang, eher flach, eher in den Tälern nach Süden. Zurück über die Pyrenäen, durch das Zentralmassiv, endlos viele Hügel, ein paar Pässe.
Beide Fahrten hatten aber trotzdem viel Gemeinsames:
- beide hatte ich selber geplant
- beide fĂĽhrten durch Gegenden welche ich entweder ĂĽberhaupt nicht kannte, oder allenfalls sehr flĂĽchtig.
- beide hatten fast täglich eine Überraschung bereit, forderten fast täglich meine Improvisationskünste heraus.
- bei beiden bin ich jeweils einmal an den Rand meiner eigenen Leistungsfähgikeit gestossen. Beide Male war das Wetter der Herausforderer.
Bei der Hinfahrt:
die Fahrt mitten durch die Lagunen. Es regnet, es ist kalt, es windet, seitlich, von vorne, grau ist der Himmel, grau ist das Meer. Meer ist rundherum. Sichtweite vielleicht 500 Meter. Nur der violette Strich auf dem Navi zeigte mir den Weg und gibt mir Vertrauen, dass da vorne schon noch irgendwo ein Weg durch das Grau ist. Es wurde langsam Nacht. Die letzten Kilometer auf der “rue des Cols”. Ich kam im Regen in der Dunkelheit im Hotel an.
Auf dem Heimweg war es die Hitze.
Nach Tagen im Zentralmassiv, tausende von Höhenmetern, das Thermometer schon die längste Zeit weit über 30 Grad. Selbst im Schatten unter den Bäumen lief mir der Schweiss wie Bäche aus den Poren. Mein Wasservorrat war beängstigend klein geworden. Es warteten heute noch über 1000 Höhenmeter und es war schon weit im Nachmittag. In der nächsten grösseren Stadt machte ich Schluss, wenigstens für diesen Tag.
- während beiden Fahrten lernte ich immer wieder nette Leute, interessierte Leute, kennen.
- keine Pannen, weder am oder mit dem Rad oder Anhänger, kein Unfall, keine unlösbaren Probleme mit der Navigation.
- beide Fahrten endeten in einem GlĂĽcksgefĂĽhl, so in der Art von “Wow, das mache ich wieder einmal”.
- bei beiden Fahrten kam ich frĂĽher als geplant am Ziel an.
- während beiden Fahrten erhielt ich immer wieder aufmunternde, lobende Worte. Nicht nur aus meinem privaten Umkreis, sondern auch sehr viel aus der Social World.
Dazwischen elf Wochen Radfahren in Andalusien.
Fast von Anfang an Sommer pur. 6000 Kilometer durch blühende Küstenlandschaft. Es blühte immer wieder Neues. Am Anfang vor allem die Orangenbäume, später viele gelbe Blüten, ganze Hänge voll gelber Blüten, Teppiche aus rotem Mohn ohne Ende, violette Blüten, zum Schluss Oleanderbüsche in allen Farben.
Viel intensiver als im Vorjahr. Ab Mitte April dann auch Blumen in den privaten Gärten, an den Häusern, süss duftende Rosen, richtig schöne Farben.
Tolles Wetter, sogar weniger Wind als im Vorjahr. Nur gerade eine Woche fiel ins Wasser, doch selbst dann wurde noch gefahren.
Ob ich das wieder einmal machen würde? Ja, ich glaube schon. Vielleicht nicht mehr mit Rennrad und Anhänger, sondern eher mit Rennrad und Bepackung auf dem Rad. Vielleicht so ähnlich wie die Teilnehmer an einem Transcontinental-Race.
Aber eben, wie im Titel schon erwähnt: Triple AAA, (Aargau – Andalusien – Aargau), oder mehr Erlebnis geht einfach nicht.
Dieses Weblog am 19.09.
HM | |||
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