Erstaunlicherweise schien heute Morgen die Sonne fast wie im Hochsommer. Doch den Wolken über dem Jura traute ich nicht recht. Tatsächlich wurde es bald wieder düster und neblig. Um die Mittagszeit hatte ich genug von diesem Wetter, zumal gemäss Niederschlagsradar weit und breit kein Regen in Sicht war.
Ich begann meine heutige Rundfahrt in sĂĽdlicher Richtung, ĂĽber das Birrfeld, später durch das BĂĽnztal hinauf. Schon bald fuhr ich tatsächlich wieder an der Sonne. Im BĂĽnztal wurden die ZuckerrĂĽber ausgegraben. Weil die Bahnschranke in Dottikon geschlossen war, hatte ich genĂĽgend Zeit, diesem Treiben zuzuschauen. Nur wenig später, in Villmergen, fuhr ich auf dem ehemaligen Bahntrasse der Wohlen – Meisterschwanden – Bahn nach Sarmenstorf hinauf.
Gemächlich steigt es in die Höhe. In Sarmentstorf verlasse ich den Weg und fahre weiter vorne an den Hallwilersee hinunter. Schon von weitem lässt sich erkennen, dass hier deutlich mehr Wolken vor der Sonne herumhängen. Tatsächlich staut sich die Wetterlage am Alpenkamm. Die Wolken hängen wieder einmal so tief, dass sich die Alpen jedenfalls kaum erkennen lassen.
Zwischen Hallwiler- und Baldeggersee wechsle ich die Seite des Seetales. Westlich vom Baldeggersee hat es in der Regel kaum Verkehr. In der Regel ist aber hier die Sicht besser, beziehungsweise frei von Hügeln. Doch heute, hilft auch dieser Seitenwechsel nichts mehr. Zu viele Wolken hängen herum.
Nach dem Baldeggersee fahre ich über jenen historischen Hügel an den Sempachersee, und damit ins Suhrental hinunter. Historisch deshalb, weil an diesem Hügel, an einem heissen Sommertag anfang Juli 1386 die Schlacht von Sempach stattgefunden hat. Arnold von Winkelried soll sich damals mutig in die Speere der habsburgischen Feinde geworfen und damit eine Bresche erzwungen haben, durch die die Eidgenossen, bewaffnet mit Helebarde und Morgenstern, ein Blutbad unter den schwer bewaffneten Rittern anrichten konnten. Eine Gedenkkapelle steht auf dem Gelände. Kleines Detail am Rande: die Ritter wurden damals von Herzog Leopold III in Brugg rekrutiert.
Nachdem ich dem Sempachersee entlang dem wolkenverhangenen Alpenkamm den Rücken zugekehrt hatte, wurde es zunehmend wieder sonniger. Spätestens beim Überfahren der Kantonsgrenze schien auch wieder die Sonne. Mit dem tiefer werdenden Sonnenstand kamen auch die herbstlichen Farben wieder besser zur Geltung.
Mit der Einfahrt ins Aaretal hielt ich mich weiterhin an asphaltierte Strassen, genoss bei der Fahrt durch die Auenwälder entlang der Aare die herbstliche Stimmung und das Rascheln des Laubes unter den Rädern.
Dieses Weblog am 01.10.
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