Der Morgen in Realp war kalt. Das Handy zeigte noch ein 1 Grad an, dafür kein Nebel draussen. Ich liess mir Zeit mit dem Morgenessen im Hotel. Langsam kroch der Schatten der Berge die Hänge hinunter ins Tal.
Bei der Wegfahrt riskierte ich es in kurz/kurz mit Windstopper. Nur wenige Fahrminuten in die Höhe und ich war bereits an der Sonne. Die 10%-Rampe, direkt vom Hotel weg, wärmte mir genügend ein.
Die Strasse schlängelte sich in die Höhe, immer näher an die verbliebenen Schneefelder. Kälter wurde es trotzdem nicht. Der Bannwald über Realp leuchtete mit seinen gelben Tupfern, die Sicht zurück ins Reusstal, hinüber zum Oberalppass war schlicht phänomenal. Ich genoss die Auffahrt, trotz der Steilheit.
Für die Abfahrt nach Gletsch hinunter genügte der Windstopper. Mehrmals hielt ich an. Es war einfach überwältigend. Die Sicht ins Wallis hinunter, hinüber zur Grimsel, die verschneiten Berge ringsherum. Dies alles bei angenehm warmen Temperaturen. Einzig die letzten Kehren über Gletsch, die waren empflindlich kalt.
Die Auffahrt zum Grimselpass wieder voll an der Sonne. Dass ich nicht der einzige war, der heute Morgen und Mittag dieses herbstliche Wetter genoss, muss ich ja wahrscheinlich nicht separat erwähnen.
An der Passstrasse zum Grimsel sind bereits die meisten Leitplanken abgeräumt. Die Strasse ist bereit für den Winter. Auf das Passphoto musste ich leider verzichten. Da fand irgend ein Photoshooting mit Radfahrern, Teleskopen, künstlichen Beleuchtsquellen und was es dazu alles braucht (anscheinend) statt. Da wollte ich nicht stören.
Das Haslital hinunter ging ziemlich zügig. Zuoberst ein paar schöne Aussichten auf die Stauseen und die umliegenden Berge, dann stürzte sich die Strasse ins Tal hinunter. Innertkirchen und danach der Aufstieg nach Meiringen. Dabei noch ein letzter Blick zurück ins Haslital.
Seit Gletsch, dem Beginn der Auffahrt auf den Grimselpass, fahre ich auf der Radroute Nummer 8 (Aare-Route). Ich möchte dieser möglichst lange folgen.
Leider ist sie so angelegt, dass sie auf der Schattenseite von Brienzersee und Thunersee entlang fährt. Dennoch gibt es wenigstens schöne Ausblicke auf die andere Seeseite.
Leider habe ich kurz nach diesem Foto, die Radroute 8 verloren. Ich gelangte dafür an den Giessbachfällen vorbei, welche da scheinbar aus den Felsen über moosiges Gestein plätschern. Doch ich hatte keine Augen dafür. Ich versuchte mich mit GoogleMaps wieder zurecht zu finden. Leider resultierte daraus aber ein gut einstündiger Fussmarsch in Rennradschuhen über glitschiges Gestein und nasse Wurzeln. Die Aussicht auf den See, habe ich aber trotzdem genossen.
Ich war froh, in Iseltwald wieder “festen” Boden unter den FĂĽssen zu haben. Die Fahrt ging jetzt wieder zĂĽgig weiter nach Interlaken und später dem Thunersee entlang. Ebenfalls auf der schattigen Seite.
Während der wenigen Momente mit Sonnenstrahlen auf dem Weg, zauberte das Licht immer wieder schöne Effekte in die farbigen Bäume. Die Strassen waren allerdings oft nass, wie nach einem Gewitterregen.
Thun streift der Radweg nur gerade am Rand etwas.
Dennoch lohnte es sich auch hier, die Augen ab und zu von Lenker und GPS zu trennen und etwas links oder rechts zu schauen.
Mein Hotel steht fĂĽr diese Nacht in Heimberg, kurz nach Thun. Nimmt mich wunder, ob ich morgen eine Nebelwand vor dem Zimmerfenster haben werde.
Weblog am 15.10.
Jahr | Titel |
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2023 | Erste Runde im richtigen Herbst |
2021 | El Loar |
2018 | Nach BĂĽnzen |
2017 | Herbstfahrt, zweiter Teil |
2016 | Abendrunde Über den Bözberg |
2015 | TrĂĽber Himmel |
2014 | Knapp daneben |
2013 | Gestern nebenher, heute mitten durch |
2010 | Arbeitsweg 2010-67 (Nord) |
2009 | Auch lange Arbeitstage haben ihren Reiz |
2008 | nervig ... |
2007 | ZĂĽri Wiesn - unser Oktoberfest |
2006 | Auf dem Heimweg |
2005 | Morgen wird Geburtstag gefeiert |
2004 | Rätsel gelöst |
1959 HM | |||
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Grad |
15 Grad |