Pünktlich zum Start des Winterpokals haben heute Morgen in der Frühe die Nachbarn zum ersten Mal in dieser Winterzeit das Eis von den Autoscheiben gekratzt. Ich liess mir Zeit, hoffte auf wärmere Stunden. Wenigstens hatten wir keinen Nebel. Nach dem Mittagessen stellte ich meinen Renner auf die Strasse.
Die Bise hatte zwar etwas nachgelassen, doch kalt war es weiterhin. Wenigstens aber trocken. Ich fuhr aus der Stadt hinaus, etwas auf Nebenstrassen, vorbei an Bäumen ohne Blätter. Die Bise und der Regen der letzten Tage haben hier ganze Arbeit geleistet.
Ich folgte weiter den Nebenstrassen, durch das Birrfeld über Mägenwil, dann Othmarsingen ins Bünztal. Nicht überall sah es so entlaubt aus, wie kurz nach der Abfahrt. Es gibt sie schon noch, die herbstlichen Farben. Wobei oftmals ist es nur noch gerade die äusserste Schicht der Blätter an den Bäumen. Sehr viel liegt schon am Boden.
Bei Villmergen verlasse ich das BĂĽnztal und fahre auf dem Trasse einer ehemaligen Bahnstrecke hinauf nach Sarmenstorf.
Hatte ich bis jetzt einigermassen Glück mit dem kalten Wind, so änderte sich dies mit dem Erreichen des Hallwilersees. Mit dem Umkehren der Fahrtrichtung am Hallwilersee wurde der Rückenwind nun zum Gegenwind.
Am untersten Ende des Sees, in Seengen, entdeckte ich einen Wegweiser der Radroute 56 (Seetal-Bözberg). Der wollte ich auf meinem Heimweg ein Stück weit folgen. Statt oben durch die Dörfer führte der Weg etwas unten durch, entlang dem Aabach, der ja das Seetal, beziehungsweise das Wasser aus dem Hallwilersee ins Aaretal bringt. Irgendwie erstaunlich, denn fährt man auf der Strasse muss man zwischen Seon und Lenzburg über einen kleinen Hügel fahren. Damals, in der Schule, brachte man uns bei, dass es sich um eine Endmoräne eines Gletschers aus den Alpen handle, der hier sein Geschiebe abgelagert hatte. Der Aabach hat sich da anscheinend einen Durchgang gefressen.
Wie auch immer. Auf Feldstrassen, teils asphaltiert, teils eben nicht, erreichte ich nach vielen Kurven tatsächlich und ohne nennenswerte Höhenmeter, Lenzburg. Für mich auf einem völlig neuen, verkehrsfreien, ja sogar fast menschenleeren Weg.
Ab Lenzburg nahm ich dann wieder die asphaltierten Haupt- und Nebenstrassen. Jedenfalls solange bis ich auf der anderen Seite der Aare die restlichen Kilometer nach Hause dann doch noch auf der Radroute 8 (Aare-Route: Oberwald-Koblenz), mehr oder weniger nahe entlang der Aare kurbelte. Dies in der Hoffnung, vielleicht nochmals schöne Aufnahmen mit Spiegelbildern der Waldränder entlang dem Ufer schiessen zu können. Doch der Wind brachte zu viel Unruhe in die Wasseroberfläche.
DafĂĽr gelang der Kamera am Lenker wieder einmal ein recht guter Schnappschuss.
Der Winterpokal bringt es mit sich, dass ich oft darauf schaue, nicht zu viele Minuten mit den angebrochenen Viertelstunden zu verlieren. Deshalb fahre ich dann oftmals noch eine kleine Zusatzrunde um die Quartiere vor der HaustĂĽre. So auch heute.
Weblog am 30.10.
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