Als ich den Renner auf die Strasse stellte, schien gerade die Sonne. Trotzdem traute ich der Sache nicht so recht, hatten doch die Meteorologen “zeitweise Schneeregen” versprochen. Den Regenschutz hatte ich schon mal ĂĽbergezogen, die Strassen waren vorerst ohnehin noch zu nass, um ohne SchuhĂĽberzĂĽge zu fahren.
Nach nur knapp 20 KM Fahrt war es schon bereits das erste Mal so weit.
Dicke, schwere, nasse Schneeflocken fielen vom Himmel. Dazu ein bissiger Wind. Meine Brille und die Linse der Kamera am Lenker verklebten sofort. Nur eher zufällig, zwischen Wegwischen und schon wieder neu verkleben, konnte die Kamera doch noch ein paar Schnappschüsse aufnehmen.
Zurück blieb nach dem Schauer aber immerhin eine schön verschneite, weisse Landschaft. Nicht genug Weiss um alles zu decken, aber der Gruss des Winters ist angekommen.
Wobei es auch sehr schöne Momente gab. Rund um Egerkingen herum schien zum Beispiel gerade die Sonne.
Fährt man von Olten nach Westen dem Jurasüdfuss entlang, so gibt es ein paar längere Strassenabschnitte über das offene Feld. Heute blies der Westwind kräftig darüber hinweg. Etwa ab Hägendorf bis zu meinem geplanten Wendepunkt in Oensingen, musste ich mehrere Male in kleinen Gängen gegen den Wind ankämpfen. Die Fahrt zog sich in die Länge. Ich war froh, einigermassen im Plan in Oensingen anzukommen. Ungefähr zusammen mit dem nächsten Schauer, welcher sich aus der Klus ins Aaretal hinaus wälzte.
Ich musste in Oensingen einen Moment lang die Radroute 71 (Passwang-Oberaargau) suchen, denn auf ihr wollte ich das Aaretal ĂĽberqueren, hinĂĽber nach Aarwangen. Bis ich den Wegweiser gefunden hatte, war der Schauer auch schon da. Diesmal aber eher in Form von Regen als Schnee.
Der Weg führte über die Autobahn, dann schnurgerade über alle Felder bis zum nächsten Waldrand. Der Wind, diesmal quer zu meiner Fahrtrichtung, kühlte meine rechte Seite innert kürzester Zeit spürbar aus. Doch auch das ging rasch vorüber und die nächsten Sonnenstrahlen glänzten schon bald wieder auf der Strasse.
Ab Aarwangen fuhr ich auf der Radroute 34 (Alter Bernerweg), nicht mehr direkt im Aaretal, nur noch parallel dazu, wieder zurück. Ich durfte nun von einem gut spürbaren Rückenwind profitieren. Auch auf dem Rückweg querten nochmals mehrere Schnee- und Regenschauer meinen Weg. In Rothrist verlor ich im Schneegestöber deshalb auch die Radroute 34, fand sie dann aber später wieder in der Nähe von Oftringen. Glück, wenn man nicht zum ersten Mal auf solch einem Weg unterwegs ist. Auch nach Kölliken verlor ich den Weg nochmals. In Suhr bog ich über Buchs wieder zurück ins Aaretal.
Zu Hause kam ich kurz vor dem nächsten Schauer, welcher sich über die Staffelegg und den Bözberg herunter wälzte, gerade noch rechtzeitig an.
Weblog am 26.11.
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