Wie sich nach der Abfahrt herausstellte, waren die Strassen nur gerade in der nächsten Umgebung feucht. Doch eine Fahrt das Aaretal hinauf, nach Westen, schien mir nicht ratsam zu sein. Zu dunkel der Himmel, zu tief hingen Nebel und Wolken. Da versprach eine Routenwahl nach Süden zwar keine Sonne, aber wenigstens einen etwas helleren Himmel. Meine Wahl fiel auf das Reusstal. Tatsächlich waren die Strassen schon bald fast trocken. In der Ferne lockte der etwas hellere Alpenkamm.
Bei der Hinfahrt nutzte ich wieder sehr oft Radwege, oder mindestens Strassen mit sehr wenig Verkehr. Südlich Bremgarten, dort wo die Reuss durch eine breite Landschaft und eine Naturschutzzone fliesst, spazierten heute einige Fussgänger mit grossen Teleskopen auf den Schultern dem Ufer entlang. Ähnlich, wie ich dies schon oftmals am Klingnauer Stausee beobachten konnte. Ich selber, als vorbeiziehender Radtourist konnte aber nichts besonderes wahrnehmen, ausser einem Silberreiher, der fast wie versteinert in der Wiese stand.
Anfänglich wusste ich nicht so recht wo wenden. Wieder nach Muri hinauf und somit durch das Bünztal wieder nach Hause, wollte ich nicht, das hatte ich ja schon kürzlich. Da kam mir die Idee, auf der anderen Seite der Reuss wieder zurückzufahren und dann vielleicht oben durch, doch nach einem kurzen Blick ins Bünztal, wieder nach Bremgarten hinunter zu fahren. Andererseits wollte ich auch nicht zu viele Kilometer im vermuteten Regen im Aaretal herumkurven.
So kehrte ich an der Kantonsgrenze bei Jona, ĂĽberquerte wenig später die Reuss und fuhr von Rottenschwil ĂĽber BesenbĂĽren nach Hermetschwil hinauf…
… bevor es anschliessend wieder nach Bremgarten hinunter ins Reusstal zurĂĽck ging. Ein paar Kilometer Hauptstrasse bis nach Fischbach-Göslikon, dann bog ich links ab und gelangte wieder auf den Radweg. Je näher ich dem Aaretal kam, verdunkelte sich der Himmel immer mehr. Der Regen kam dann aber doch viel später, und bei weitem auch nicht so heftig, wie ich das erwartet hatte.
Die manchmal frühlingshafte Wärme der letzten Tage, und vermutlich auch die Niederschläge, beginnen das Grüne aus dem Boden zu treiben. An einer etwas geschützten Stelle im Wald zwischen Mülligen und Windisch entdeckte ich schon einen grossen Fleck von frischem Bärlauch. Noch mag er kaum aus dem braunen Laub des Herbstes hervorschauen, aber die Zeichen des Frühlings beginnen sich zu mehren.
Weblog am 11.03.
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