Auch an Ostern fahren wir mit unseren Gästen durch die Dörfer. Wir sassen gerade beim Mittagslunch, als die Polizei die Strassen abzusperren begann und über unseren Köpfen ein paar Böllerschüsse explodierten. Von weit her ertönte eher melancholische Musik. Die Spanier mit Kravatte und in Schale gestürzt, die Frauen herausgeputzt, begannen den Strassenrand zu säumen. Es dauerte eine Weile bis sich uns die Prozession langsamen Schrittes durch die Hauptstrasse näherte.
Die Prozession bestand aus drei Bahren, die vorwiegend von Jugendlichen auf den Schultern getragen wurden. Nach ein paar Schritten, wurden die Bahren auf Ständern wieder abgestellt. Offensichtlich hatten die schon ein rechtes Gewicht. Zwischen den Bahren jeweils die Dorfmusik, oder Jugendmusik oder einfach ein paar Tambouren.
Eine kleinere Bahre wurde von Kindern getragen.
Wobei die Kinder von Erwachsenen beim Tragen unterstĂĽtzt wurden.
Während die vermutete Jesusfigur bei mir einen etwas gar weiblichen Eindruck hinterliess, war meiner Meinung nach die letzte Bahre, mit der Statue der Maria, in einem prunkvollen weissen Kleid, die schönste und aufwendigste.
Im Gegensatz zu uns, wenn ja Ostern gefeiert wird im Sinne vom Sieg Christus über den Tod, also eher als Freudenfest, herrscht hier Traurigkeit vor. Falls die eher griesgrämigen Gesichter der fotografierten Prozessionsteilnehmer auffallen, so war mindestens bei den Trägern der Bahren keine Spur von Freude zu erkennen. Dazu passte auch die melancholische Musik, die eher an einen Totenmarsch erinnerte. Einen Zusammenhang mit den Böllerschüssen die immer wieder abgefeuert wurden, konnten wir uns gar nicht machen. Fremde Länder, fremde Sitten.
Ansonsten konnten wir unsere Runde um das Delta des Rio Antas wiederum bei schönstem Sonnenschein, angenehmen Temperaturen und sogar bei fast völliger Windstille durchführen.
Weblog am 01.04.
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