Damit habe ich nun heute das Mittelmeer hinter mir gelassen. Es ging eine Weile lang nordwärts, in Richtung der Hügel. Unzählige Dörfer habe ich durchfahren und gefühlt auch fast unzählige kleine Hügel erklommen. Die Strassen waren grösstenteils richtiges Flickwerk. Der Anhänger rumpelte und hüpfte über all die Löcher und Schwellen wie schon lange nicht mehr.
Landschaftlich bin ich weiterhin viele Kilometer durch Rebenstöcke gefahren. An den Hügeln spendeten oft Wälder etwas Schatten, oder vielleicht auch mal eine dieser ebenfalls endlos langen Alleen.
Um die Mittagszeit kann ich es dann doch nochmal auf einer ruhigeren und etwas grösseren Strasse hinunter rollen lassen, mitten nach Nîmes hinein.
Da gibt es tatsächlich viele Radwege. Meist zwar in einem ganz schlechten Zustand, aber man ist immerhin etwas getrennt vom grossen Verkehr.
Am Nachmittag dann nochmals Rebstöcke ohne Ende.
Ein paar kleinere Hügel. Später nach einer längeren Abfahrt gelange ich ins Rhonetal hinunter. Etwas unterhalb von Avignon.
Die Idee meiner Heimreise ist ja, den Radwegen am Mittelmeer und im Rhonetal zu folgen. Beim Mittelmeer wusste ich, dass er noch nicht abschliessend markiert und / oder gebaut ist. Ich habe denn auch in all den letzten Tagen nie irgendwo eine Markierung oder einen Hinweis dazu gesehen. Ganz anders im Rhonetal. Der dürfte eigentlich fertig erstellt sein. Nicht erstaunlich deshalb, dass ich bereits im ersten Dorf an der Rhone, die entsprechenden Tafeln und Richtungsanzeigen gesehen habe. Ich bin deshalb auch gerade von meinem ursprünglichen Track auf die Rhoneroute gewechselt. So habe ich ein bisschen ein Gefühl dafür bekommen, was mich die nächsten Tage erwarten könnte.
Schon auf der zweiten BrĂĽcke in Avignon habe ich den viel besungenen “Pont d’Avignon” erspäht.
Ăśbrigens ein Blick ins Wikipedia zeigt, dass wohl nicht AUF der BrĂĽcke getanzt wurde, wie dies im Lied zitiert wird, sondern eher UNTER der BrĂĽcke. Denn die BrĂĽcke war / ist, das VerbindungsstĂĽck zwischen Avignon (Stadt) und der VergnĂĽgungsinsel, welche sich mitten in der Rhone befindet.
Mein Hotel befindet sich am südlichen Rand von Avignon. Ich hatte das Vergnügen, mitten durch die Altstadt, das war der schönere Teil, und all die Baustellen und den kollabierenden Feierabendverkehr zu fahren.
Die Rhoneroute, Euroveloroute 17, ist ein Radweg, mehr oder weniger nahe der Rhone entlang, vom Mittelmeer bis hinauf über den Furkapass. Ab Avignon also ungefähr 900 KM. Ob ich die ganze Strecke auf der Route fahren werde, kann ich heute noch nicht sagen. Ich gebe mir mal vorerst für die morgige Etappe bis hinauf nach Montelimar Zeit für diese Entscheidung. Falls es landschaftlich doch nicht so viel bringt wie ich mir das vorstelle, oder mir die Fahrerei auf all den Gravelwegen zu anstrengend wird, könnte ich in Montelimar immer noch die Abkürzung via Grenoble, Chambéry in die Schweiz nehmen.
Weblog am 17.05.
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