Ich fahre die Runde in der Regel zwei Mal im Jahr. Ein Mal im Sommer, vielleicht im beginnenden Herbst, und ein zweites Mal in der Zeit zwischen Weihnacht und Neujahr. Die beiden Fahrten könnten kaum unterschiedlicher sein, mal abgesehen vom Wetter und der Jahreszeit.
Klar, im Sommer ist es heisser. Um den See herum, vor allem auf seiner östlichen Seite sind so ziemlich alle Parkplätze voll von Autos, die Badegäste haben ihre BadetĂĽcher oder LiegestĂĽhle auf braunen, verdorrten Wiesen ausgebreitet. “Man” ĂĽberquert die Hauptstrasse vollbeladen mit Gummibooten und Picknicksäcken, irgendwo und irgendwann.
An diversen Stellen sind zusätzliche Imbissbuden aufgestellt, an die ich mich während Fahrten im Winter nicht erinnern kann. Manchmal schmeckt es auch nach grillierten Würsten, manchmal aber auch nach Kokosnuss-Oel, wahrscheinlich die diesjährige Duftnote der Sonnenschutzmittel.
Viele Boote schaukeln auf dem See, ein paar Segelschiffe lassen sich hin und her treiben. Die Reben entlang der Küste sind natürlich grün, die Trauben noch unreif. An einer Stelle wird sogar der Rebberg bewässert.
Nur das obligate Bild mit der Stadt Rapperswil, sieht auf den ersten Blick im Sommer und im Winter fast gleich aus.
Heute überquere ich den See zwischen Rapperswil und Pfäffikon. Im Winter fahre ich meist auch noch um den Obersee herum. Da muss es ja schnell und weit gehen. In acht Tagen 500 Kilometer, da ist es mir recht, wenn es möglichst flache Kilometer sind. Heute war es mir schlicht zu heiss, noch weiter hinauf zu fahren.
Im Winter, da sind die Strassen leer. Die Parklätze sind leer, auf den Radstreifen sind auch keine parkierten Autos, keine Badegäste, ein paar einzelne andere Radfahrer, die vielleicht auch den 500 Kilometern nachjagen oder vielleicht sonst etwas trainieren.
Im Winter ist es zwar kälter, aber in den letzten paar Jahren während des Dezembers doch auch nicht so kalt, dass ich den Obersee nicht auch noch umrunden konnte. In einem Jahr fuhr ich sogar bis an den Walensee hinauf und ins Glarnerland hinüber. Das wäre mir heute auf jeden Fall zu viel gewesen.
Gemeinsamkeiten haben die beiden Fahrten im Sommer und im Winter auch. Die Strecke ist flach. Ich habe sie mal mit dem Fahren auf der Rolle verglichen. Ist man mal durch die roten Ampeln bis vielleicht nach Zollikon hinauf durch, kann man regelmässig und fast unterbruchslos kurbeln, eben fast wie auf der Rolle. Irgendwie empfinde ich die Strecke auch als langweilig, anspruchslos, mal abgesehen von gelegentlichen Ausweichmanövern wegen Fussgängern oder sich öffnenden Autotüren.
A propos Herausforderungen: es können auch Baustellen sein. Denn irgendwo an der Strasse um den See herum wird immer gebaut. Heute auch auf dem Rückweg vom See. Zum Beispiel in Schlieren. Eine früher wunderschöne Strasse ist aufgerissen, Tramschienen wurden eingebaut. Teils ist die Hauptstrasse neu geführt. Ob sich da bereits grössere Änderungen im Rahmen der Bauten für die Limmattalbahn ankündigen?
Am Schluss der Fahrt zeigt mein Garmin eine Durchschnittstemperatur von 32 Grad an. Im Winter bin ich froh, wenn es höchstens 25-30 Grad kälter ist. Bei unter null würde ich wahrscheinlich auf so eine lange Fahrt verzichten.
Weblog am 05.08.
661 HM | |||
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32 Grad |