Ich wählte den obersten Punkt des Kantons am Rhein, um möglichst lange dem Rhein entlang hinunter fahren zu können und irgendwo über einen der Jurahügel wieder zurück ins Aaretal zu kurbeln. Für die Hinfahrt nahm ich die kürzeste Variante. Über das Limmattal, quer über das Surbtal, nach Siglistorf,
dann nochmals weiter quer ĂĽber die HĂĽgel, bis ich oberhalb Fisibach einen ersten Blick ins Rheintal hinunter werfen konnte.
Nach all diesen Hügeln und Rampen wurde ich wenigstens mit einer schönen, steilen Abfahrt hinunter nach Fisibach und etwas weiter vorne Kaiserstuhl, belohnt. Der Ausgangspunkt meiner heutigen Idee. Ab jetzt ging es mehr oder weniger in der Nähe des Rheins hinunter.
Es war, wie die Meteorologen versprochen hatten: im Osten die Wolken, im Westen die Sonne. Wir waren hier an der Grenze dieser Wetterfront. Während der Hinfahrt wurde es mehrmals beängstigend schwarz am Himmel. Doch während der Rückfahrt in Richtung Westen wurde es am Himmel immer heller und freundlicher.
Manche Strassenabschnitte befinden sich selbst am frĂĽhen Nachmittag wegen des tiefen Sonnenstandes schon wieder im Schatten. Oftmals sieht man die Sonne nur an den HĂĽgeln auf der anderen Seite des Rheins.
Breitere Täler oder auch solche, die eher in westlich-östliche Richtung ausgerichtet sind leuchten in der herbstlichen Farbenpracht. So wie hier zum Beispiel das Aaretal. Die Aare mündet ein paar Meter weiter vorne unter der Eisenbrücke in den Rhein.
Auch wenn die heutige Fahrt dem Rhein entlang abwärts geht, so ist von diesem Verlust an Höhenmetern nicht viel zu spüren. Immer wieder geht es entlang der Hügel in die Höhe, oder dann wieder in die Taleinschnitte hinunter. Nach dem Aaretal kam dazu, dass ein ziemlich heftiger Wind wehte. Meine Lieblingsrollerstrecke von Leibstadt nach Schwaderloch, Etzgen und Rheinsulz erforderte heute viel Beinarbeit. Ich zog es dennoch durch bis nach Laufenburg und Kaisten.
Erst dann bog ich ab, um ĂĽber einen der HĂĽgel hinĂĽber ins Fricktal zu gelangen.
Unten im Fricktal angekommen hatte ich Glück. Der Gegenwind, der sich mir über weite Strecken entlang des Rheins in den Weg gestellt hatte, wurde nun plötzlich zum Partner. Er gab mir das ganze Fricktal hinauf, bis auf den Bözberg, immer wieder spürbaren Schub. Sogar während der Abfahrt hinunter ins Aaretal war er noch gut zu spüren.
Sein etwas böiges Verhalten verlockte allerdings nicht, ausgerechnet heute einen neuen persönlichen Rekord während dieser Abfahrt herausfahren zu wollen. Zumal ich ja auch wusste, dass wegen einer Baustelle im untersten Bereich dieser Abfahrt wohl vorzeitig Schluss sein würde mit diesem Versuch.
Relive ‘Rhein abwärts’
Weblog am 24.10.
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