Während den Vorbereitungen für die Fahrt nach Mojacar habe ich gesehen, dass in der Region Valencia, knapp 400 KM Radweg eröffnet wurden. Das wollte ich mir nicht entgehen lassen und habe natürlich diese Strecke in meine Fahrt eingebaut.
So habe ich heute noch den letzten Abschnitt in Katalonien gefahren und gelangte dann nach Ulldecona an den Anfang dieser EV8, der Euroveloroute 8.
In diesem Zusammenhang muss sicher auch erwähnt werden, dass die EV8 von Griechenland herauf dem Mittelmeer folgt, quer durch Italien, dann der französischen Küste entlang und zum Schluss auch noch der spanischen Mittelmeerküste entlang. Vom spanischen Teil ist noch nicht viel fertig gestellt. Rund um Barcelona vielleicht etwa 100 KM und hier in der Region Valencia.
Der Start war etwas ernüchternd. Nach einer noch asphaltierten Piste zu einem Bachbett hinunter, folgten mehrere Kilometer schlimmster und rauhester Gravel. Mehrmals rutschte das Hinterrad über die Steine ab. Mehrmals schob ich, obwohl die Strasse flach war. Die Angst vor aufgeschlitzten Seitenwänden der Pneus fuhr mit. Die Strasse selber war übersäht mit leeren Patronenhülsen. Vermutlich Schrotpatronen gegen die Sand- und Feldhasen. Davon habe ich jedenfalls ein paar gesehen.
Irgendeinmal wurde die Strasse wieder besser. Ich hatte jetzt auch Zeit, die Umgebung etwas anzuschauen.
Lange fuhr ich durch viele Kilometer blühende Orangenbäume. Zwischendurch auch mal ein paar Kilometer Olivenbäume. Die Landschaft sehr einsam. Ich habe auf dieser Radroute heute wahrscheinlich keine 20 Autos gesehen. Leider machte das Wetter nicht mit. Im Hinterland ging es ja noch, da tröpfelte es nur ein bisschen aus den Wolken, hingegen später, dem Meer entlang, da war Dauerregen angesagt. Den Wind bekam ich glücklicherweise von hinten zu spüren.
Kurz nach Peniscola, ich hatte gerade richtig Schub in die Beine gegeben um den nächsten Hügel zügig hinauf kurbeln zu können, bog der Weg links weg, zum Meer hinunter. Es folgten Höhenmeter, es folgte traurigste Strasse, während sicher 20 KM. Wieder fuhr die Angst vor aufgeschlitzten Pneus mit.
Aber auch dieser Schrecken fand ein Ende. Etwa bei Alcossebre fuhr ich wieder auf asphaltiertem Grund. Plättliweg dem Meer entlang,
später dann asphaltierte, relativ schmale Strassen über Land. Zur Gegend gibt es nicht viel zu berichten. Ein paar Orangenbäume, ab und zu auch mal Mandelbäume, meist recht flach.
Vergleicht man den Radweg mit den unsrigen, so fehlten bis kurz vor Oropesa del Mar sämtliche Markierungen, entweder in Form von Wegweisern, oder Bemalungen auf der Strasse. Ich denke ohne der Hilfe eines Tracks auf dem GPS hätte ich den Weg nie gefunden.
Müsste ich den heutigen Abschnitt beurteilen, so würde ich ihm höchstens das Prädikat “geplant” geben. “Man” weiss vielleicht, wo er mal durchgehen könnte, mehr nicht. Ich wage sogar zu behaupten, dass nur Abenteurer so einen Weg freiwillig fahren würden 😉 .
Oropesa del Mar, mein heutiger Ort der Übernachtung, scheint wohl so etwas wie der Ballermann an der spanischen Küste zu sein.
Ich gehe nicht davon aus, dass diese Dekoration zur Weihnachtszeit gehört. Die Hotels scheinen hier im Begriff “Marina del Or” zusammengschlossen zu sein. Der Lärm vor meinem Hotel ist jetzt schon ohrenbetäubend. Disco in der vollen Lautstärke. Es sind aber ausser unzähligen, eher älteren Leuten im Hotel und auf der Strasse, kaum Jugendliche oder gar Kinder anzutreffen. Möchte jedenfalls nicht im Sommer hier verweilen.
Genug gelästert. Das Wetter soll morgen ab Mittag auch wieder besser werden.
Relive ‘L’AMPOLLA – Oropesa del Mar’
PS: die Bilder von der Kamera am Lenker sind wohl wegen der Sommerzeit um eine Stunde verschoben.
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